Vergangenes Wochenende gab es ein hart umkämpftes 1:1 in Graz gegen den GAK. Dieses Ergebnis fühlt sich für alle, die es mit Rapid halten, wie eine Niederlage an. Doch genau das gibt die entscheidende Richtung vor.
Die grün-weißen Herzen schlagen wieder höher: Der SK Rapid Wien hat in den letzten Jahren einen Aufschwung erlebt. Unter Cheftrainer Robert Klauß und einer gut durchdachten strategischen Ausrichtung setzt der Traditionsverein alte, neue Maßstäbe in der österreichischen Bundesliga. Derzeit liegt der Verein auf dem 2. Tabellenplatz, drei Punkte hinter Sturm Graz. In der Conference League hat man beide Spiele gewonnen und auch der Fußball, den man spielt, wird immer attraktiver. Der Erfolg basiert auf mehreren Säulen: einer ambitionierten Nachwuchsarbeit, modernen Investitionen in Infrastruktur und einem durchdachten Transferkonzept. Die Kombination aus etablierten Spieler wie Guido Burgstaller und Kapitän Matthias Seidl (erst 23 Jahre alt), ergänzt durch talentierte Neuzugänge wie Sangare, Beljo, Yaux-Rao und Bolla, hat die Mannschaft entscheidend verstärkt. Doch all das war kein Zufall, sondern das Resultat eines klugen erneuerten Gesamtkonzepts.
Rapid Wien hat seit jeher auf die Förderung junger Talente gesetzt, doch in den letzten Jahren hat sich der Verein in diesem Bereich immer weiter professionalisiert. Die intensive Nachwuchsförderung der Rapid-Akademie bringt immer wieder Spieler hervor, die für die erste Mannschaft von unschätzbarem Wert sind. Leopold Querfeld und Nikolas Sattlberger sind zwei von einigen Spielern aus der eigenen Jugendakademie, die sich etabliert haben, die nicht nur für den Verein stehen, sondern auch den modernen, schnellen Fußball von Rapid verkörpern. Querfeld wechselte in die deutsche Bundesliga zu Union Berlin, Sattlberger zog es nach Belgien zum KRC Genk.
Die Akademie hat sich nicht nur als Talentschmiede etabliert, sondern auch als Basis für die DNA des Vereins, der stolz auf seine grün-weißen Wurzeln ist. Auch wir von zone14 spielen dabei eine Rolle. Als offizieller Partner des SK Rapid verwenden der Verein und dessen Nachwuchsakademie unsere neuen Kamerasysteme. Durch die Kooperation erhält das Trainer- und Analystenteam einen schnelleren Zugang zu wichtigen Spieldaten und kann dank künstlicher Intelligenz seine Arbeit deutlich zeiteffizienter gestalten.
Seit Robert Klauß das Traineramt übernommen hat, prägt er das Spiel des SK Rapid Wien mit einer klaren taktischen Vision. Der deutsche Coach brachte Erfahrungen von RB Leipzig und dem 1. FC Nürnberg mit und setzt bei Rapid auf einen intensiven, ballorientierten Spielstil, der auf schnelles Umschalten und variablen Ballbesitz setzt. Dieses Konzept holt das Beste aus den individuellen Stärken der Spieler heraus und integriert sowohl erfahrene Akteure als auch junge Talente nahtlos in ein starkes Kollektiv.
Die bevorzugte Grundformation von Klauß hat sich in diesem Jahr von einem 4-2-3-1, wie es Rapid lange Zeit gespielt hat, zu einem 4-2-2-2 geändert, auf das die Neuzugänge auch abgestimmt wurden. Die Aufstellungen können aber je nach Spielsituation flexibel variiert werden. In der Verteidigung rückt das Mittelfeld häufig eng zusammen, um die Räume zu verengen und das Zentrum zu stärken. In der Offensive können Außenspieler wie Isak Jansson und andere Flügelspieler weit nach vorne ziehen und dabei die Breite des Spielfelds nutzen, was dem Team mehr Raum für Angriffe über die Außenbahnen gibt.
Klauß‘ Führungsstil ist geprägt von klarer Kommunikation und einem hohen Maß an Vertrauen. Er überträgt den Spielern Verantwortung und schafft eine Atmosphäre, in der sie sich kontinuierlich weiterentwickeln können. Die taktische Flexibilität, die er bei Rapid etabliert hat, zeigt sich in der Fähigkeit, die Mannschaft auf unterschiedliche Gegner und Spielsituationen einzustellen – eine Qualität, die besonders in der Bundesliga und im internationalen Wettbewerb von Vorteil ist.
Um seine Vision umzusetzen, haben Robert Klauß und die Vereinsführung rund um Sportdirektor Markus Katzer eine kluge Transferpolitik verfolgt. In der laufenden Saison wurde das Team gezielt mit Spielern verstärkt, die sowohl technisch als auch mental zur neuen Philosophie passen und den Kader auf wichtigen Positionen bereichern.
Aber auch die Transfers der letzten Saison, die sich vereinzelt schon positiv bemerkbar machten, zeigen in dieser Saison ihre volle Wirkung.
Allen voran einer der Leistungsträger schlechthin. Matthias Seidl ist seit seinem Wechsel im Sommer 2023 von Blau Weiß Linz zu Rapid aus der Startformation nicht mehr wegzudenken. Mittlerweile ist Seidl Kapitän, Nationalspieler, Publikumsliebling und ein Ausrufezeichen für die Transferpolitik von Rapid.
Mit Isak Jansson hat sich in dieser Saison ein gelernter Flügelspieler ins Rampenlicht gespielt. Technisch äußerst versiert und auch im Abschluss verbessert, zeigt der Schwede enorme Fortschritte.
Bei Nenad Cvetkovic konnte man in der vergangenen Saison schnell erkennen, welchen Mehrwert er Rapid bringt. Wäre da nicht ein Kreuzbandriss gewesen, der den Serben fast die gesamte Saison außer Gefecht gesetzt hätte. Doch trotz der schweren Verletzung macht Cvetkovic dort weiter, wo er aufgehört hat. Auch dank ihm steht die Rapid-Innenverteidigung so sicher wie schon lange nicht mehr.
Nach der knapp verpassten Teilnahme an der Europa League (4:3 Niederlage gegen Braga) ist die Qualifikation für die Europa Conference League ein sichtbares Zeichen für die Entwicklung von Rapid Wien. Diese internationalen Begegnungen sind nicht nur finanziell lukrativ, sondern bieten auch wertvolle Lernerfahrungen, die Rapid Wien langfristig stärken. Nach zwei Spielen gegen Istanbul Basaksehir und den FC Noah hat Rapid sechs Punkte auf dem Konto und gehört zu den neun Mannschaften mit perfekter Punkteausbeute. Hinter Rapid liegen Mannschaften wie Betis Sevilla und der FC Kopenhagen. Gelingt es Rapid, diesen Platz zu halten oder zu verbessern, wäre man direkt für das Achtelfinale qualifiziert und müsste nicht in die Playoffs. Die nächsten Gegner heißen Petrocub Hincesti aus Moldawien und Shamrock Rovers aus Irland.
Die Fankultur des SK Rapid Wien ist einzigartig und gilt als eine der leidenschaftlichsten und traditionsreichsten in ganz Europa. Die Anhänger der „Grün-Weißen“, oft liebevoll als „Rapid-Familie“ bezeichnet, stehen bedingungslos hinter ihrem Verein und schaffen eine besondere Atmosphäre, die das Hütteldorfer Allianz Stadion bei jedem Heimspiel in eine wahre Festung verwandelt. Die Rapid-Fans sind für ihre Loyalität bekannt und begleiten die Mannschaft nicht nur in guten Zeiten, sondern auch dann, wenn Herausforderungen und Veränderungen anstehen.
Zu den besonderen Merkmalen der Rapid-Fankultur gehören die beeindruckenden Choreografien, die regelmäßig in der legendären Westtribüne – bekannt als „Block West“ – dargeboten werden. Sie ist das Herzstück der Fankultur und spielt bei jedem Heimspiel eine entscheidende Rolle: Mit Gesängen, Transparenten und Choreografien erzeugen die Fans eine Gänsehautatmosphäre, die die Spieler auf dem Platz sofort spüren. Der “Block West“ ist bekannt für seinen unerschütterlichen Support, der 90 Minuten lang die Geräuschkulisse im Allianz Stadion prägt.
Auch bei Auswärtsspielen sind die Rapid-Fans eine fixe Größe. Ob in heimischen Stadien oder bei internationalen Spielen – die Fans begleiten ihre Mannschaft und sorgen dafür, dass Rapid Wien auf jedem Spielfeld eine heimische Atmosphäre erlebt. Diese Treue und Hingabe der Fans schafft nicht nur Identifikation, sondern macht den SK Rapid Wien zu einem der emotionalsten und energiegeladensten Vereine Österreichs.
Die Rapid-Fans sind mehr als nur Zuschauer – sie sind der „zwölfte Mann“ und tragen den Verein mit Stolz und Leidenschaft durch jede Saison. Diese intensive Fankultur macht Rapid Wien zu einem besonderen Verein, der Tradition, Leidenschaft und Zusammenhalt vereint und bei dem die Fans als unverzichtbarer Teil des Erfolges gelten.
Der SK Rapid Wien steht heute nicht nur sportlich stärker da, sondern verkörpert auch eine gelungene Verbindung von Tradition und Moderne. Unter der Führung von Robert Klauß hat der Verein eine klare strategische Ausrichtung gefunden, die Rapid wieder an alte Glanzzeiten heranführt. Die Mannschaft belegt derzeit den zweiten Tabellenplatz in der österreichischen Bundesliga und beweist mit ihren Auftritten in der Europa Conference League, dass sie auch international konkurrenzfähig ist.
Der SK Rapid Wien zeigt unter Klauß, dass eine klare Philosophie, ambitionierte Nachwuchsarbeit, kluge Transfers und die bedingungslose Unterstützung der Fans einen Traditionsverein wieder nach oben bringen können. Eine starke Fanbasis, gepaart mit sportlichem Erfolg und einer klaren Vision für die Zukunft, machen Rapid Wien wieder zu einem der spannendsten Vereine im österreichischen Fußball – mit dem Potenzial, wieder dauerhaft an Glanz und Gloria vergangener Tage anzuknüpfen.