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Sylvia Makungu: Der Weg von den Korogocho Slums zum FC Wacker Innsbruck

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Sylvia Makungu: Der Weg von den Korogocho Slums zum FC Wacker Innsbruck

Sylvia Makungu, Stürmerin des FC Wacker Innsbruck in der österreichischen Frauenfußball-Bundesliga, macht sich nicht nur auf dem Spielfeld einen Namen, sondern auch abseits davon mit ihrem Engagement für die Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrem Heimatort, dem Slum Korogocho in Nairobi. Von ihrer schwierigen Kindheit bis zu ihrem Aufstieg in die internationale Fußballwelt ist Makungus Lebensweg ein Zeugnis für Widerstandskraft, Hingabe und die Kraft des Sports. Neben ihren sportlichen Erfolgen nutzt sie ihre Plattform, um positive Veränderungen in ihrer Gemeinde voranzutreiben und verkörpert damit die Rolle einer Aktivistin und Sportlerin. Während sie beim FC Wacker Innsbruck und in der kenianischen Nationalmannschaft weiterhin Höchstleistungen erbringt, ist Makungus Geschichte ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Leidenschaft und Entschlossenheit ein mächtiges Vermächtnis schaffen können. In unserem Interview mit Sylvia Makungu spricht sie über ihren bemerkenswerten Werdegang, ihre Ambitionen und ihre Mission, ihre Gemeinschaft durch Fußball zu verbessern.

Einführung zu Sylvia Makungu: Ein aufstrebender Star des Frauenfußballs

– Bitte stell dich, dein aktuelles Team und deine Position kurz vor.

– Hallo, mein Name ist Sylvia Makungu. Seit 2013, als ich 10 Jahre alt war, spiele ich für die Acakoro Football Academy. Auf dem Spielfeld spiele ich hauptsächlich im offensiven Mittelfeld, wo ich sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite spielen kann. 

– Gib uns einen kurzen Überblick über deinen bisherigen Werdegang, wie und wann du mit dem Fußballspielen begonnen hast.

– Ich habe 2013 mit dem Fußballspielen bei Acakoro angefangen, einem Verein in einer schwierigen Gegend, in den Slums. Es war nicht einfach, aber ich habe immer versucht, hart zu arbeiten und mich weiterzuentwickeln.

Förderung zukünftiger Fußballerinnen: Die Rolle der Acakoro Academy für Sylvias Entwicklung

– Wie hast du die Acakoro Academy in Kenia erlebt und wie hat sie dir bei deiner Entwicklung geholfen?

– Meine Zeit an der Acakoro Academy in Kenia war unglaublich bereichernd und hat mir die Motivation gegeben, schon in jungen Jahren Fußball zu spielen. Die Akademie hat mich in meiner Ausbildung unterstützt und meine fußballerischen Fähigkeiten weiterentwickelt.

Übergang zum Profifußball in Österreich beim FC Wacker Innsbruck

– Wie kam es zu der Möglichkeit, nach Österreich zu gehen und für den FC Wacker Innsbruck zu spielen?

– Die Möglichkeit, nach Österreich zu gehen und für Innsbruck zu spielen, hat sich durch meine harte Arbeit, Disziplin und unerschütterliche Entschlossenheit ergeben. Es war eine Überraschung, denn ich war mir nicht sicher, ob ich jemals für eine der großen Mannschaften in Europa spielen würde. Deswegen habe ich mich sehr über die Chance gefreut, mein Talent im Ausland unter Beweis stellen zu können.

– Was sind die großen Unterschiede zwischen dem Leben in Kenia und in Innsbruck und was sind die fußballerischen Unterschiede?

– Es gibt große Unterschiede zwischen dem Leben in Kenia und in Innsbruck, sowie im Fußball. In Kenia ist es für die Spieler schwieriger, auf sich aufmerksam zu machen, weil wir nicht viele gute Plätze haben und es immer sehr voll ist. In Innsbruck ist es einfacher, es gibt viele Plätze zum Spielen und es ist nicht so voll.

Der Kampf um Gleichberechtigung und Unterstützung im Frauenfußball

– Welche Herausforderungen siehst du heute im Frauenfußball?

– Eine der größten Herausforderungen im Frauenfußball ist meiner Meinung nach die mangelnde Unterstützung für Sportlerinnen, einschließlich des Mangels an Trainingstrikots, Stipendien und angemessener Aufmerksamkeit im Vergleich zu männlichen Spielern. Das macht es schwer, motiviert zu bleiben.

– Wie kann sich der Frauenfußball deiner Meinung nach verbessern oder entwickeln?

– Das Wachstum des Frauenfußballs könnte durch mehr Unterstützung deutlich gesteigert werden. Wenn man sieht, wie hart die Frauen arbeiten um ihre Ligen oder die Champions League gewinnen, zeigt das, dass wir viel zu bieten haben. Stipendien und mehr Unterstützung könnten mehr Mädchen dazu inspirieren, Fußball zu spielen. Wir brauchen nur mehr Unterstützung und Ermutigung.

Internationale Erfolge und Ziele für die Zukunft

– 2020 kam es zu deinem Debüt in der A-Nationalmannschaft gegeben und du bist seitdem Stammspielerin deines Landes.

– Am Anfang hatte ich Angst zu spielen, weil ich noch so jung war. Aber dann habe ich gesehen, dass ich gut spiele und wurde sogar in die kenianische Nationalmannschaft berufen. Als ich mein Potenzial erkannte und in die Nationalmannschaft berufen wurde, hat mich das motiviert, höhere Ziele zu verfolgen und härter zu arbeiten, um mein Land mit Stolz zu vertreten. Es ist eine gute Erfahrung, die mich jeden Tag hart arbeiten lässt, um weitere Berufungen für mein Land zu erhalten.

– Welche Träume hast du für deine Fußballkarriere?

– Mein Plan für meine zukünftige Fußballkarriere ist es, für die Frauenmannschaft von Manchester City zu spielen und anderen Frauen zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen.

Die nächste Generation von Frauen im Fußball fördern

– Welchen Rat würden Sie anderen Frauen geben, die eine Fußballkarriere anstreben?

– Mein Rat an andere Frauen ist, den Fußball nicht aufzugeben. Hartes Training und eine kluge Einstellung können das Leben verändern. Fußball ist eine großartige Möglichkeit, etwas im eigenen Leben und im Leben anderer Menschen zu bewirken.

Fokus: Frauen im Fußball 2024

The Talk: Vorschau

In diesem Monat wird bei zone14 der Frauenfußball ins Rampenlicht gerückt. Unter dem Motto „Fokus: Frauen im Fußball“ veröffentlichen wir eine Reihe von Blogbeiträgen zu diesem Thema, führen Interviews mit interessanten Personen und krönen die Kampagne mit einer besonderen Veranstaltung. Am 4. März veranstalten wir in Wien „Fokus: Frauen im Fußball – Der Talk“, ein Event, das eine Podiumsdiskussion und eine Networking-Gelegenheit bietet, bei der Fachleute wie unter anderem die Cheftrainerin des SK Rapid Wien, Katja Gürtler und der Projektleiter Matias Costa, sowie Sara Telek, Anna Ressmann und Vertreterinnen von Sturm Graz und dem LASK Linz teilnehmen werden. Die Moderation des Abends wird von Sky-Reporterin Nera Palinic übernommen.

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Gemeinsam Geschichte schreiben! Das erste offizielle Spiel der SK Rapid Wien Frauen live auf zone14 TV

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Gemeinsam Geschichte schreiben! Das erste offizielle Spiel der SK Rapid Wien Frauen live auf zone14 TV

Am 24. Februar 2024 fand das erste offizielle Spiel des SK Rapid Wien Frauen gegen SU Schönbrunn live auf zone14 TV statt! Es endete mit einem 4:1-Sieg für den SK Rapid Frauen – der erste Sieg in der Vereinsgeschichte. Hier die Highlights des Spiels.

Sportunion Schönbrunn Frauen 1-4 SK Rapid Wien Frauen Highlights

Frauen im Fußball- The Talk

Diesen Monat steht bei zone14 der Frauenfußball im Mittelpunkt. Im Rahmen von Fokus: Frauen im Fußball werden mehrere Blogs zu diesem Thema veröffentlicht, Experten interviewt und die Kampagne mit einem persönlichen Event abgeschlossen. Am 4. März findet in Wien ‚Fokus: Frauen im Fußball – Der Talk‘ statt, eine Podiumsdiskussion und Netzwerkveranstaltung mit zahlreichen Branchenexperten wie SK Rapid Wien Cheftrainerin Katja Gürtler und Projektleiter Matias Costa, Sara Telek, Anna Ressmann sowie Vertreterinnen von Sturm Graz und LASK Linz. Die Diskussion wird von der Sky-Reporterin Nera Palinic moderiert. 

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Fußball und Geschlecht – Braucht es wirklich noch Initiativen?

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Fußball und Geschlecht – Braucht es wirklich noch Initiativen?

Fußball im Aufwind

Im Allgemeinen befindet sich der österreichische Fußball derzeit im Aufwind – der Erfolg der österreichischen Nationalteams macht den Fußball populärer, sowohl für Frauen als auch für Männer. Immer mehr Menschen interessieren sich für Fußball im Allgemeinen und wollen auch aktiv Fußball spielen. Das zeigt sich auch im Nachwuchs: die Anzahl der Nachwuchsteams ist um ein Vielfaches höher als noch vor fünf Jahren, was unter anderem auch der Nachwuchsreform, die im österreichischen Fußball durchgeführt worden ist, geschuldet ist.

Das Burgenland als Vorreiter

Im Burgenland ist neben der Anzahl der Nachwuchsteams auch die Anzahl der Mädchenteams gestiegen: 40 an der Zahl sind es, die sich aktuell an der Nachwuchsmeisterschaft beteiligen. Das kann sich sehen lassen. Über so viele reine Mädchenteams verfügt kein anderes Bundesland, nicht einmal Wien. Man fragt sich, was das Burgenland von anderen Bundesländern unterscheidet, immerhin ist es gemessen an der Bevölkerungszahl das kleinste Bundesland Österreichs. Die Antwort darauf ist einfach: eine Initiative.

Aka Burgenland Frauen

Wie können solche Initiativen aufgebaut sein?

Der Frauenfußball erlebt derzeit eine dynamische Entwicklung und gewinnt weltweit an Ansehen und Popularität. In diesem Zusammenhang spielen eben solche Initiativen eine entscheidende Rolle, da sie einen wichtigen Beitrag zum Wachstum und zur nachhaltigen Entwicklung des Frauenfußballs leisten können. Im Folgenden wird ein detaillierter Einblick in verschiedene Aspekte gegeben, wie gezielte Initiativen einen nachhaltigen und positiven Einfluss auf den Frauenfussball haben können:

Förderung junger Talente

Die Nachwuchsförderung ist ein Eckpfeiler für den Erfolg des Fußballs. Initiativen sollten nicht nur darauf abzielen, Mädchen frühzeitig für den Fußball zu begeistern, sondern auch individuelle Talente und Fähigkeiten gezielt zu fördern. Durch die Identifikation vielversprechender Nachwuchstalente und deren Förderung wird der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft für Frauen im Fußball gelegt.

1 gegen 1 in einem Match

Schaffung von Strukturen im Jugendbereich

Die Etablierung solider Strukturen im Jugendbereich ist entscheidend, um Mädchen einen nahtlosen Übergang in den Fußballsport zu ermöglichen. Initiativen können dazu beitragen, Mädchenmannschaften zu gründen, die Teilnahme an regionalen und nationalen Jugendmeisterschaften zu fördern und gezielte Programme in Schulen und Gemeinden durchzuführen. Auf diese Weise wird eine solide Basis für die Entwicklung vielversprechender Spielerinnen geschaffen.

Gleiche Ressourcenverteilung

Die Schaffung gleicher Bedingungen und Ressourcen im Frauenfußball ist entscheidend für seinen Erfolg. Initiativen sollten sich aktiv dafür einsetzen, dass Frauen- und Männerfußball gleichermaßen finanzielle Unterstützung, Trainingsmöglichkeiten, hochwertige Ausrüstung und Infrastruktur erhalten. Dies schafft eine ausgewogene Basis und fördert die Gleichberechtigung in diesem Bereich. 

Warum aber herrscht immer noch so eine finanzielle Ungleichheit in der Welt des Fußballs?

Hitzige Situation in einem Match

Integration in die Vereinsstrukturen

Die nahtlose Integration von Mädchen und Frauen in bestehende Vereinsstrukturen ist ein Schlüsselaspekt für die Entwicklung des Frauenfußballs. Die Gründung von Mädchenmannschaften und Frauenabteilungen in Fußballvereinen erhöht nicht nur die Akzeptanz, sondern auch die Sichtbarkeit des Frauenfußballs. Dies ist entscheidend, um eine langfristige Bindung und Begeisterung für den Sport zu fördern.

Sensibilisierung für den Frauenfußball

Wirksame Initiativen sollten das öffentliche Bewusstsein für Frauen im Fußball schärfen und bestehende Stereotypen überwinden. Kampagnen, die die Erfolge von Frauenfußballmannschaften und -spielerinnen hervorheben, tragen dazu bei, Vorurteile abzubauen und das allgemeine Interesse am Frauenfußball zu steigern. Gezielte Bewusstseinsbildung legt den Grundstein für eine breite Akzeptanz in der Gesellschaft.

Trainerausbildung und -förderung

Die gezielte Ausbildung und Förderung von Trainerinnen im Frauenfußball ist von entscheidender Bedeutung. Initiativen können dazu beitragen, Trainerkurse finanziell zu unterstützen, um mehr qualifizierte Frauen als Trainerinnen zu gewinnen. Diese fungieren dann nicht nur als sportliche Betreuerinnen, sondern auch als Vorbilder für junge Spielerinnen, was die Identifikation und Bindung stärkt. 

Doch warum genau mangelt es immer noch an Trainerinnen?

Wettbewerbsmöglichkeiten schaffen

Die aktive Unterstützung von Initiativen zur Organisation von Wettbewerben und Ligen im Frauenfußball schafft nicht nur Anreize für Spielerinnen, sondern erhöht auch die Sichtbarkeit und Anerkennung des Frauenfußballs auf regionaler und nationaler Ebene. Die Teilnahme an Wettbewerben fördert den Kampfgeist und trägt zur Entwicklung von Spitzenspielerinnen bei.

Partnerschaften mit Schulen und Institutionen

Die Zusammenarbeit von Initiativen mit Schulen, Sportvereinen und anderen Institutionen ist entscheidend, um Mädchen den Zugang zu Fußballaktivitäten zu erleichtern. Gezielte Partnerschaften erhöhen nicht nur das Bewusstsein für Frauenfußball, sondern schaffen auch mehr Möglichkeiten für junge Mädchen, sich dem Sport zu widmen. Diese Kooperationen schaffen eine nachhaltige Basis für die Entwicklung des Frauenfußballs auf breiter gesellschaftlicher Ebene.

Damen beim Aufwärmen vor einem Match

Real Girls Play Soccer - Eine Initiative trägt Früchte

Yvonne Lindner und Nina Potz sind Projektleiterinnen der Initiative real. girls. play. SOCCER. , die eng mit dem Burgenländischen Fußballverband zusammenarbeitet. Die Beiden haben es sich zum Ziel gesetzt, den Mädchen- und Frauenfußball im Burgenland voranzubringen. Beide verfügen über genügend Erfahrungen im Fußball – sie spielten einst selbst Fußball.

Kooperationen von klein auf

Eine erste Maßnahme greift dort, wo andere aufhören. Während Disney’s Playmakers (eine Initiative des ÖFB in Kooperation mit Disney) Mädchen im Kindergartenalter spielerisch zum Fußball bringen soll, setzt Real Girls Play Soccer in der nächsten Altersstufe an: der Volksschule. Gemeinsam mit dem ASVÖ wurden spezielle Trainings für Mädchen in den Volksschulen des Landes angeboten. Anschließend wurden sie auch zu Trainings im Verein eingeladen. So verlagerte man die klassischen Schnuppertrainings in die Schule, um den Mädchen erste Berührungspunkte mit dem Sport, aber auch mit den Ansprechpersonen im Verein zu bieten. Stützpunkte in allen Bezirken wurden geschaffen, damit Mädchen, die Fußball spielen möchten, auch bezirksweise spielen können und im besten Fall anschließend in einen Verein in ihrer Nähe wechseln.

Eigene Projekte

Danach greift ein weiteres Pilotprojekt: Die Mädchen-Schülerliga, die dafür sorgt, dass Mädchen wie Burschen im Schulsport gleichermaßen gefördert werden. Bislang konnten Mädchen nur in der Burschen-Schülerliga mitspielen. Dabei waren sie oft in der Minderheit. Möglich ist diese Mädchen-Schülerliga nur durch eine Förderung des Landes, das die Kosten hierfür übernimmt. Ein Fußball-Talente-Training wurde installiert, damit Talente bezirksweise auch entsprechend gefördert werden können. Damit sich mehr Mädchen für den Fußball interessieren, braucht es vor allem eins: Weibliche Vorbilder. Fußball ist noch immer sehr männlich konnotiert. Die Trainer sind hauptsächlich männlich. Auch hierfür hat Real Girls Play Soccer eine Lösung: Ein Teil der Kosten für den Trainerkurs wird übernommen. So wird den Vereinen ein weiterer Anreiz dafür geboten, gezielt Frauen anzusprechen und ihnen eine Trainerausbildung zu ermöglichen. Das finanzielle Hindernis wird aus dem Weg geräumt.

Von klein auf werden Mädchen in der burgenländischen Fußballlandschaft gefördert: Das zahlt sich aus. Auch wenn das Burgenland aktuell das einzige Bundesland ohne Frauenliga ist, wird sich das in den nächsten Jahren ändern. Dabei sind sich Nina Potz und Yvonne Lindner sicher, immerhin ist das die Altersstufe, die im Mädchen- bzw. Frauenfußball fehlt und eines der Ziele, auf die die beiden seit Gründung der Initiative hinarbeiten.

Erster Kontakt und Ballannahme

Perspektiven für den Fußball

Was es braucht, sind mehr Initiativen wie “Real Girls Play Soccer”. Damit im Fußball endlich Gleichberechtigung herrscht, müssen alle Kinder auf dieselben Rahmenbedingungen zurückgreifen können. Die Entwicklung, die der Mädchen- und Frauenfußball im Burgenland genommen hat, kann sich sehen lassen. Man darf hoffen, dass sich weitere Initiativen nach diesem Vorbild gründen und der Mädchen- und Frauenfußball auch österreichweit die Aufmerksamkeit erhält, die er verdient.

The Talk: Vorschau

Diesen Monat steht bei zone14 der Frauenfußball im Mittelpunkt. Im Rahmen von Fokus: Frauen im Fußball werden mehrere Blogs zu diesem Thema veröffentlicht, Experten interviewt und die Kampagne mit einem persönlichen Event abgeschlossen. Am 4. März findet in Wien ‚Fokus: Frauen im Fußball – Der Talk‘ statt, eine Podiumsdiskussion und Netzwerkveranstaltung mit zahlreichen Branchenexperten wie Sara Telek, Anna Ressmann sowie Vertreterinnen von Sturm Graz und LASK Linz. Die Diskussion wird von der Sky-Reporterin Nera Palinic moderiert. Wir haben ein spezielles Angebot für alle Leserinnen und Leser dieses Blogs:

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Lara Krampf: Ein Kraftvolles Spiel für Gleichberechtigung im Fußball

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Lara Krampf: Ein Kraftvolles Spiel für Gleichberechtigung im Fußball

Es macht Sinn, sogar Jugendcoaches über Genderkompetenz zu schulen.
Lara Krampf
Spielerin bei DSG Dynama Donau

Diesen Monat stellt zone14 den Frauen*fußball in den Mittelpunkt seines „Fokus: Frauen im Fußball„. Wir werden mehrere Blogs zu diesem Thema verfassen, Experten interviewen und die Kampagne mit einem persönlichen Event abschließen. Wir veranstalten „Fokus: Frauen im Fußball – Der Talk“ – eine Podiumsdiskussion und Netzwerkveranstaltung am 4. März in Wien. Mit dabei sind zahlreiche Branchenexperten wie Sara Telek, Anna Ressmann und Vertreterinnen von Sturm Graz und LASK Linz. Moderiert wird die Diskussion von Sky-Reporterin Nera Palinic. Für alle Leserinnen und Leser dieses Blogs haben wir ein besonderes Angebot: Mit dem Code „“blog1″“ kannst du die Tickets für diese Veranstaltung derzeit völlig kostenlos erhalten. Beeil dich, denn es sind nur 10 Tickets verfügbar.

Bei der Organisation dieser Kampagne wurden wir von zwei großartigen Aktivistinnen unterstützt: Jasmine Sommer und Lara Krampf. Nachfolgend findest du unser Interview mit Lara, in dem wir über ihre persönlichen Erfahrungen im Fußball sowie über allgemeine Herausforderungen und Probleme im Frauen*fußball gesprochen haben.

Einleitung: Vorstellung und Leidenschaft für Fußball

(Stefan Bartl) Hallo Lara, schön, dass du in unser Büro gekommen bist.

(Lara Krampf) Hallo Stefan.

(S) Wir arbeiten mit dir und Jasmine Sommer am Projekt Fokus: Frauen im Fußball, um den Frauen*fußball ins Rampenlicht zu rücken. Kannst du dich kurz vorstellen und uns erzählen, wie du zum Fußball gekommen bist?

(L) Ja klar, ich bin 23 Jahre alt, wohne in Wien und spiele gerne Fußball. Ich war schon immer sehr sportlich und habe den Fußball entdeckt, als ich acht Jahre alt war. Seitdem habe ich für ASV 13, Altera Porta, den Wiener Sportclub und jetzt für Dynama Donau gespielt. In meinem täglichen Leben lerne ich die Grinberg-Methode und bin froh, heute hier zu sein.*

Herausforderungen im Frauen*fußball: Ungleichheiten und Medienaufmerksamkeit

(S) Die Kampagne hat auch das Ziel, auf die Ungleichheiten und Ungerechtigkeiten hinzuweisen, die im Frauen*fußball immer noch bestehen. Warum hat der Sport deiner Meinung nach nicht den Stellenwert, den er verdient?

(L) Ich glaube, dass es klare Gründe für diese Ungleichheit gibt, die auf den allgegenwärtigen Einfluss des Patriarchats in unserer Gesellschaft zurückzuführen sind. Es ist offensichtlich, dass der Frauen*fußball im Vergleich zum Männerfußball deutlich weniger Medienberichterstattung und Aufmerksamkeit erhält. Wenn man sich die Zuschauerzahlen in den Stadien an den Wochenenden ansieht, wird deutlich, dass es weniger Aufmerksamkeit und Bewusstsein dafür gibt, wie cool und aufregend Frauen*fußball ist. Es fehlt auch an finanzieller und sonstiger Unterstützung für den Frauen*fußball. Leider haben viele Frauen immer noch nicht einmal die Möglichkeit, zu spielen. Es ist erwähnenswert, dass Frauen oft vor einem finanziellen Hindernis stehen, wenn es darum geht, in einem Verein Fußball zu spielen, was bei Männern, die vielleicht sogar Geld verdienen, nicht der Fall ist. Dies kann unsere Wahrnehmung des Frauen*fußballs prägen. Mädchen haben es nicht leicht, im Fußball Fuß zu fassen, da es sich um eine relative Nischensportart handelt. Die Möglichkeiten für sie, Karriere zu machen, sind begrenzt. Alles in allem gibt es immer noch mehrere Aspekte, die problematisch sind und dazu führen, dass der Frauen*fußball hinter dem Männerfußball zurückbleibt.*

Nachwuchsförderung: Vorbilder und Trainerinnen im Frauen*fußball

(S) Fehlt es jungen Mädchen und heranwachsenden Frauen an Vorbildern im Sport, insbesondere angesichts des Mangels an Trainerinnen und Sportlerinnen im Allgemeinen? Wie können wir dieses Problem angehen und die Zahl der Trainerinnen im Fußball erhöhen?

(L) Die Sensibilisierung dafür, dass Fußball ein cooler Sport ist, ist ein wichtiger Ansatzpunkt. In klassischen Kinderbüchern, die immer noch verkauft und produziert werden, werden Mädchen nie als Fußballerinnen oder andere Sportlerinnen dargestellt. Stattdessen werden sie oft immer noch als kochende, backende oder mit Süßigkeiten herumfliegende Feen dargestellt. Ich denke, das Problem beginnt mit der Darstellung in der Kindheit, wenn Fußball oft als eine männliche Aktivität dargestellt wird und der Fokus auf männlichen Spielern wie Ronaldo, Neymar, Messi und Mbappé liegt. Und es setzt sich bis ins Jugendalter fort. Leider wird weiblichen Fußballern wie Mapi León, Alex Morgan und Laura Feiersinger nicht die gleiche Aufmerksamkeit zuteil. Trotz ihrer beeindruckenden Fähigkeiten werden sie nur selten in den Medien erwähnt, und wenn, dann oft nur in einem kurzen Artikel auf den hinteren Seiten einer Zeitung. Ich glaube, dass Clubs oft von Männern dominiert werden, und leider können einige Männer giftiges, unangenehmes und sexistisches Verhalten an den Tag legen. Das kann es für Frauen unattraktiv machen, in diesem Umfeld zu arbeiten und ihre Karriere voranzutreiben. Auch Schiedsrichterinnen haben es in einem von Männern dominierten Bereich nicht immer leicht. Es kann sehr entmutigend sein, während der Ausbildung die einzige Frau in einem Raum voller männlicher Schiedsrichter zu sein. Das Problem ist derzeit festgefahren und erfordert zusätzliche finanzielle Mittel und Aufmerksamkeit. „Fokus: Frauen im Fußball“ ist eine gute Gelegenheit, den nötigen Anstoß zu geben.

Geschlechterdiskriminierung im Sport: eine persönliche Sichtweise

(S) Was den Sexismus betrifft, so erinnere ich mich an eine Situation vor etwa einem halben Jahr, in der es um den spanischen Verband und einen Kuss-Skandal ging. Was war Ihre Meinung zu dieser ganzen Situation?

(L) Es war äußerst frustrierend, dass Spanien die Weltmeisterschaft gewonnen und ein fantastisches Spiel abgeliefert hat und sich die Medien dennoch auf das beleidigende Verhalten einer einzelnen Person konzentrierten.  Obwohl es enttäuschend war, dass dies vor einem weltweiten Publikum geschah, denke ich, dass es letztendlich positiv war. Es war wichtig zu zeigen, dass ein solches Verhalten inakzeptabel ist und Konsequenzen hat, was letztendlich dazu führte, dass der Verband ihn (Anm.: Luis Rubiales) entlassen hat. Solche Dinge passieren oft hinter den Kulissen, und erst in solchen Situationen kommen sie ans Licht. Ich habe danach auch ein Interview über den Vorfall gelesen. Anscheinend hat er auch die Spieler in der Umkleidekabine belästigt. Es war nicht das erste Mal, dass er sich so verhalten hat, und sie mussten es sich gefallen lassen, weil sie seine Unterstützung brauchten. Auch der Trainer hat es bis zu einem gewissen Grad toleriert. Daher ist es wichtig, dass dieses Problem ans Licht gekommen ist.

Finanzierung und Unterstützung für den Frauenfußball

(S) Viele Frauen*mannschaften haben Probleme, den Spielbetrieb aufrechtzuerhalten, weil es an finanziellen Mitteln und Sponsoren mangelt. Wie kommt es, dass Männerteams heute mehr Mittel erhalten als Frauen*teams?

(L) Ich habe mit Vereinsmanagern über dieses Thema gesprochen, weil ich es nicht nachvollziehen kann. Wenn man einen direkten Vergleich anstellt, können die Frauen*teams eines Vereins manchmal sogar besser sein als die Männermannschaften, was bedeutet, dass sie in höheren Ligen spielen. Aber letztlich ist es natürlich eine Frage des Einkommens, denn die Männer haben einfach mehr Zuschauer und bekommen mehr Sponsorengelder. Es ist oft eine Frage der Entscheidung, wohin man mehr Geld steckt, und wenn man ein bisschen Geld hat, muss man harte Entscheidungen treffen, und das führt oft dazu, dass der Frauen*fußball ins Hintertreffen gerät. Solange das der Fall ist, wird der Frauen*fußball immer auf der Strecke bleiben und nie so weit wie möglich kommen. Nun, nur in Bezug auf die Aufmerksamkeit und die Zuschauerzahlen, nicht auf die Qualität des Fußballs. Ich habe den Eindruck, dass Frauen auch ohne Geld sehr weit kommen können und dass die Summen, die in den Männerfußball fließen, ein absurdes Niveau erreicht haben.

Sichtbarkeit und Infrastruktur: Nationale und internationale Sichtweisen

Akademie Burgenland Frauen

(S) Zum Thema Sichtbarkeit und ein kleiner Ländervergleich: Die österreichische Nationalmannschaft hat in England gespielt, im Wembley-Stadion, vor 70.000 Zuschauern im Wembley-Stadion, und dann das Rückspiel in Wiener Neustadt, vor 2.000 Leuten. Warum ist das Interesse in Österreich immer noch so gering? Warum spielt das Frauenteam immer noch nicht zum Beispiel im Ernst-Happel-Stadion?

(L) Puh, um ehrlich zu sein, kann ich das nicht sagen. Ich war bei diesem Spiel in Wiener Neustadt und ich finde es peinlich, dass die Nationalmannschaft vor so einem kleinen Publikum auf internationaler Ebene spielt. Das ist eine absolute Respektlosigkeit und sollte einfach nicht so weitergehen. Das Stadion ist auch ziemlich unzugänglich, man braucht etwa 20 oder 30 Minuten vom Bahnhof aus, mit unregelmäßigen Busverbindungen. Oft muss man ein Taxi nehmen oder mit dem Auto hinfahren, was mühsam sein kann. Daher ist es logisch, dass nur wenige Leute zum Zuschauen kommen, und in der Zwischenzeit ist die Infrastruktur in Wien vorhanden, sie sollte genutzt werden. Es ist eine Frage der Prioritätensetzung, und da hinkt der österreichische Fußball eindeutig noch hinterher, wir brauchen mehr Bewusstsein und mehr Drive. Ein weiteres wichtiges Thema ist der Mangel an Frauen in Führungspositionen. Als Mann hat man die Ungleichheit in seiner Karriere vielleicht nicht erlebt, was zu weniger Verständnis, Bewusstsein und Antrieb führt, den Status quo zu ändern. Es wäre von Vorteil, wenn der ÖFB einen Blick darauf werfen würde, was schiefläuft, und die Gründe für den Mangel an Zuschauern im Frauenfußball, insbesondere bei internationalen Spielen, analysieren würde. Man könnte in Erwägung ziehen, mit jüngeren Menschen zusammenzuarbeiten, um mögliche Lösungen zu erkunden. Die Eröffnung eines Dialogs könnte ein positiver Schritt sein, da es viele talentierte und motivierte junge Fußballerinnen gibt. Leider ist mir nicht bekannt, wie sie dies in England erreicht haben. Es ist jedoch offensichtlich, dass in den letzten Jahren erhebliche Fortschritte im Frauenfußball erzielt wurden, angetrieben durch den Zustrom von Energie und Geld in den Sport.

Sexismus und Machismus: Persönliche Erfahrungen und Herausforderungen

(S) Lass uns die Schattenseiten des Fußballs ansprechen. Hast du während deiner Karriere irgendwelche Erfahrungen mit Sexismus oder Machismus gemacht?

(L) Ja, eigentlich ziemlich viele Geschichten. Ich habe für ASV 13 gespielt, bis ich 14 war. Dann wurde ich von Altera Porta abgeworben und spielte in der 2. Bundesliga. Es war ein reiner Frauenverein mit einer großartigen Struktur, und ich habe mich dort wohl gefühlt. Später wollte ich mich weiterentwickeln und bin zum Wiener Sport-Club gegangen. Ich habe echte Geschichten von anderen Vereinen in Wien gehört, wo ein Trainer wegen sexuellen Missbrauchs von Frauen vor Gericht gegangen ist. Ich habe auch Geschichten gehört, die darauf hindeuten, dass dieses Verhalten im Frauen*fußball keine Seltenheit ist und dass Mädchen immer wieder damit konfrontiert werden. Es ist entmutigend, dass solche Situationen als normal angesehen und nicht hinterfragt oder angefochten werden. Ich habe auch Fälle erlebt, in denen Männer oder Trainer übermäßig viel Platz beanspruchen und die Aufmerksamkeit von Frauen suchen. Es ist wichtig, ein solches Verhalten anzusprechen und zu hinterfragen. Diese Handlungen können zu unangenehmen Situationen führen. Deshalb bin ich froh, Teil von Dynama Donau zu sein, einem selbstorganisierten Verein mit einem unterstützenden Trainer, bei dem gelegentlich sogar Spielerinnen die Trainingseinheiten leiten. Obwohl wir aufgrund unserer selbstorganisierten Struktur vor Herausforderungen stehen, streben wir danach, weibliche Trainer oder Personen zu haben, die sich mit Sexismus und Diskriminierung auskennen.

Wie kann man den Wandel im Frauenfußball-Trainerwesen fördern?

(S) Gibt es Trainerinnen, Funktionärinnen oder Vereine, die mit gutem Beispiel vorangehen? Du hast Dynama Donau als Beispiel genannt. Was macht die Trainerin anders als andere, die diesen Sinneswandel noch nicht erlebt haben? Was können Trainerinnen von diesem Trainer lernen?

(L) Ich glaube, es ist wichtig, sich seines eigenen Verhaltens bewusst zu sein und negative oder ungesunde Handlungen gegenüber Spielerinnen zu reflektieren. Es ist wichtig, auch in emotional aufgeladenen Situationen respektvoll zu bleiben und eine ruhige Einstellung zu bewahren. Es ist auch wichtig, sich seiner Macht und Position bewusst zu sein und entsprechend zu handeln. Es gibt kostenlose Sensibilisierungskurse und Workshops zu Sexismus und Diskriminierung, die von 100% Sport angeboten werden. Diese Ressourcen können dem Einzelnen helfen, gegen Diskriminierung vorzugehen. Außerdem gibt es Orte, die die Selbstreflexion und das Bewusstsein für das eigene Verhalten fördern. Die Entwicklung von Bereitschaft und Sensibilität ist entscheidend. Es ist wichtig festzuhalten, dass das Coaching von Frauen nicht auf Männer beschränkt sein sollte. Meiner Meinung nach ist es von entscheidender Bedeutung, den Mangel an weiblichen Coaches in der Branche zu beheben. Bestehende Coaches sollten ihre Position anerkennen und von den Erkenntnissen der Frauen in ihren Teams lernen. Außerdem ist es wichtig, ungesunde Machtstrukturen in den Vereinen zu beseitigen, indem Verantwortlichkeiten verteilt und eine Zentralisierung der Macht vermieden werden.

(S) Das wäre ein gutes Thema für einen Trainerlehrgang, um Genderkompetenz in eine bestimmte Richtung zu bringen. Für Jugendtrainer ist es vielleicht noch nicht relevant, aber für höhere Ebenen könnte es nützlich sein. Was meinst du dazu?

(L) Ich denke, es macht Sinn, auch Jugendtrainer auszubilden, denn Kinder lernen viel. Sie sind wie Schwämme, saugen alles auf und entwickeln sich jeden Tag weiter. Schau dir an, wie schnell Kinder wachsen und wie viele Entwicklungsschritte sie an einem Tag machen. Richtiges Gendering stärkt das Selbstvertrauen und verhindert, dass sie sich nicht zugehörig oder integriert fühlen.

Visionen für die Zukunft und Wünsche für den Fußball

(S) Lass uns zu einem Ende kommen. Wenn eine Fee dir einen Zauberstab in die Hand drücken würde und du drei Dinge im Frauen*fußball auf der Stelle ändern könntest, welche wären das?

(L) Ich würde gerne allen Frauen*mannschaften die nötige Ausrüstung und Trainingseinrichtungen zur Verfügung stellen, die für alle Spielerinnen geeignet sind und ihnen ein Gefühl der Zugehörigkeit und Inklusion vermitteln. Also erstens, die Ressourcen verbessern. Zweitens möchte ich freundliche, kompetente und nicht-diskriminierende Trainerinnen haben, die eine geschlechtsneutrale Sprache verwenden. Drittens ist es für den Frauen*fußball von entscheidender Bedeutung, alle Personen des Geschlechterspektrums einzubeziehen und einheitliche Regeln zu haben. In Deutschland zum Beispiel können Trans-Personen ohne Probleme spielen und werden nicht aufgrund ihrer Geschlechtsidentität diskriminiert. Der Fokus sollte auf dem Fußballspielen liegen, einem schönen Sport, und nicht auf der Geschlechtsidentität. Das wäre mein dritter Wunsch.

Initiative "Fokus: Frauen im Fußball 2024" - Eine Bewegung von zone14

zone14 präsentiert vom 8. Februar bis 8. März eine wegweisende Kampagne in der DACH-Region: „Fokus: Frauen im Fußball 2024„. Unser Hauptziel ist es, das Bewusstsein für die Belange des Frauenfußballs zu schärfen und die Leistungen von Sportlerinnen zu würdigen. Während dieser Zeit planen wir verschiedene Veranstaltungen, digitale Aktivitäten und Social-Media-Kampagnen, um Begeisterung für den Frauensport zu wecken. Wir sind bestrebt, die Gleichstellung im Sport zu fördern und die Vielfalt in der Branche durch gezielte Unterstützung des Frauenfußballs hervorzuheben.

Höhepunkt der Kampagne ist eine Podiumsdiskussion am 4. März im FH-Technikum am Höchstädtplatz 6 in Wien, die von Sky Reporterin Nera Palinic moderiert wird. An der Diskussion nehmen Expertinnen, Sportlerinnen, Trainerinnen, Bundesliga- und UEFA-Schiedsrichterin Sara Telek sowie Vertreterinnen von namhaften Vereinen wie Sturm Graz und LASK teil. Sie werden über zentrale Themen des Frauenfußballs und des Frauensports im Allgemeinen diskutieren.

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Spiel um Geld – Die finanzielle Ungleichheit im Frauenfußball

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Spiel um Geld – Die finanzielle Ungleichheit im Frauenfußball

In den letzten Jahren hat der Frauenfußball verdientermaßen stark an Popularität und Bekanntheit gewonnen, die Zuschauerzahlen haben Rekorde aufgestellt und die Spiele erhalten endlich die weltweite Aufmerksamkeit, die sie verdienen. Hinter diesem Erfolg verbirgt sich jedoch eine harte Realität: Die finanzielle Ungleichheit zwischen Männer- und Frauenfußball hält an und lässt Zweifel am Wachstumspotenzial und der finanziellen Nachhaltigkeit des Sports aufkommen. In diesem Artikel gehen wir auf einige der aktuellen Herausforderungen ein, mit denen der Frauenfußball in Österreich, England und weltweit konfrontiert ist, und beleuchten einige der Ursachen für die derzeitigen finanziellen Ungleichheiten.

Die globale Situation

Die globale Landschaft des Frauenfußballs ist derzeit von großen Fortschritten, aber auch von anhaltenden Herausforderungen geprägt. Die Frauenfußball-WM 2023 in Australien und Neuseeland zog viele Zuschauer in ihren Bann und brachte beträchtliche Sponsoringeinnahmen. Nach dem Turnier verkündete FIFA-Präsident Gianni Infantino, dass die Frauen-WM zum ersten Mal die Gewinnzone erreicht hat und mit 570 Millionen US-Dollar die höchsten Einnahmen aller Zeiten erzielte.

Das ist zwar ein großer Fortschritt für den Frauenfußball, aber Schätzungen zufolge liegen die Einnahmen des Turniers deutlich unter denen des Männerfußballs, was die große Diskrepanz bei der finanziellen Unterstützung zwischen dem Männer- und dem Frauenfußball deutlich macht. Die Weltmeisterschaft der Männer 2022 in Katar brachte enorme 6,3 Millionen US-Dollar ein.

Die finanzielle Situation im englischen Frauenfußball

In England ist der Frauenfußball dem weltweiten Trend gefolgt und hat in den letzten Jahren ein bemerkenswertes Wachstum mit steigenden Zuschauerzahlen, Medienberichten und kommerziellen Partnerschaften erlebt.

Aber selbst in einer der größten und finanzstärksten Fußballnationen der Welt haben die Vereine immer noch mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Bezeichnenderweise scheinen sich die finanziellen Probleme in England nicht nur auf die Vereine an der Basis zu beschränken, sondern auch auf die Spitzenvereine. Eine aktuelle Studie von Forschern der Universität Portsmouth zeigt einen beunruhigenden Trend auf: Während die Vereinseinnahmen in der Women’s Super League (der höchsten Spielklasse des Frauenfußballs in England) von 2011 bis 2019 um 590 % gestiegen sind, hat sich die Verschuldung der Vereine um beunruhigende 1.351 % erhöht. Diese alarmierende Zahl verdeutlicht erneut die prekäre finanzielle Lage der Frauenfußballvereine und gibt Anlass zur Sorge über die langfristige Nachhaltigkeit des Sports.

Frauenfußball in Österreich

"Für viele Fußballerinnen in der ÖFB Frauen Bundesliga stehen am Ende des Tages im Schnitt nicht mehr als 500 bis 600 Euro brutto im Monat zu Buche, bei den Männern sind es inklusive Prämien im Schnitt deutlich über 10.000 Euro."

Auch in Österreich steht der Frauenfußball vor großen Herausforderungen, wenn auch auf einem kleineren und weniger lukrativen Markt.

Im Rahmen unserer Kampagne: Fokus: Frauen im Fußball sprachen wir kürzlich mit Jasmine Sommer, einer starken Aktivistin im österreichischen Frauenfußball. Jasmine wies auf die großen Finanzierungsunterschiede zwischen Männer- und Frauenmannschaften hin und stellte fest, dass Frauenmannschaften oft nur minimale finanzielle Unterstützung erhalten. Österreich ist ein weiteres Beispiel dafür, wie schwer es ist, im Frauenfußball das gleiche Maß an Investitionen und Anerkennung zu erhalten wie im Männerfußball.

"Frauen sind erst später dazu gekommen, deswegen mussten sie sich sehr viele Dinge erkämpfen, die für Männer im Fußball völlig selbstverständlich waren."
Jasmine Sommer
Real Girls Play Soccer

Woher kommen diese finanziellen Schwierigkeiten?

Finanzielle Ungleichheiten im Frauenfußball sind nicht nur eine Folge wirtschaftlicher Ungleichheiten, sondern leider auch tief verwurzelt in historischen Ungerechtigkeiten und Barrieren. Durch das Verbot des englischen Fußballverbands für den Frauenprofifußball in England bis 1971 wurden dem Frauenfußball wichtige Ressourcen und Investitionen vorenthalten, die der Männerfußball weiterhin erhalten durfte, was bedeutet, dass der Frauenfußball immer aufholen musste und benachteiligt wurde. Das Gleiche gilt für Österreich, wo die Frauen-Nationalmannschaft erst 1990 gegründet wurde, nachdem die Interessenvertreter der Bundesliga auf mehr Mittel und Gleichberechtigung gedrängt hatten, nachdem sie zuvor vernachlässigt worden waren.

Neben den historischen Ungleichheiten haben auch die anhaltenden Vorurteile in Bezug auf die Qualität der Leistungen und das Potenzial der Spielerinnen die Bereitschaft von Sponsoren eingeschränkt, den Frauenfußball zu finanzieren, was natürlich den Spielraum für Entwicklung und Wachstum auf allen Ebenen einschränkt.

"Warum merken sie nicht, dass Frauenteams immer in die zweite Reihe gestellt werden? Männer werden immer priorisiert, auch wenn Frauenteams besser abschneiden. Das ist eine Frage des Geldes und des Sponsorings. Der Frauenfußball bleibt auf der Strecke. Solange sich die Prioritäten nicht ändern, wird der Frauenfußball ein Schattendasein führen."
Lara Krampf
Spielerin bei DSG Dynamo Donau

Ungleichheiten angehen

Alle Bemühungen, die Finanzierungslücke im Frauenfußball zu schließen, müssen darauf abzielen, die zugrunde liegenden Ungleichgewichte zu beseitigen, die zu Ungleichheit führen. Initiativen wie die Rekordpreisgelder der FIFA für die Frauen-WM und die verstärkten Investitionen in Breitenfußballprogramme sind positive Schritte in die richtige Richtung, aber es sind noch stärkere Maßnahmen erforderlich. Stakeholder können den Weg für eine lebensfähigere und integrativere Zukunft des Sports ebnen, indem sie überholte Vorstellungen in Frage stellen und sich für mehr Investitionen in den Frauenfussball einsetzen.

Erfolgsgeschichten und Wege in die Zukunft

Trotz der Herausforderungen gibt es viele großartige Erfolgsgeschichten, die Hoffnung für die Zukunft des Frauenfußballs machen. Vereine wie der FC Barcelona und Lyon haben bewiesen, dass sie durch strategische und ausreichende Investitionen in ihre Frauenmannschaften erfolgreich sein können.

Sie haben Zuschauerrekorde aufgestellt und das Profil des Frauenfußballs auf der Weltbühne durch großartige Leistungen gestärkt. Indem sie der Talentförderung und dem Marketing Vorrang einräumten, haben diese Vereine gezeigt, dass sich Investitionen in den Frauenfußball auszahlen können. Sowohl auf dem Spielfeld als auch abseits davon haben sie dank der anfänglichen Investitionen und des daraus resultierenden Erfolges eine deutliche Verbesserung ihrer finanziellen Position erfahren.

Fazit

Die Finanzierungsunterschiede im Frauenfußball scheinen das allgemeine Problem der Ungleichheit in der Sportbranche widerzuspiegeln. Es wurden zwar Fortschritte erzielt, aber es bleibt noch viel zu tun, um sicherzustellen, dass der Frauenfußball und der Sport insgesamt die Anerkennung und Unterstützung erhält, die er wirklich verdient. Die starken Leistungen der Spielerinnen und das gestiegene Interesse an der Sportart in den letzten Jahren sollten eine klare Botschaft an die Akteure des Fußballs senden: Der Frauenfußball wird bleiben und die Sportlerinnen verdienen finanzielle Unterstützung, damit sie ihre Träume und ihr Potenzial verwirklichen können.

Was tun wir bei zone14, um den Frauenfußball zu unterstützen?

The Talk: Vorschau

Wir freuen uns, „Frauen im Fußball- The Talk“ anzukündigen, eine spannende Podiumsdiskussion und Netzwerkveranstaltung, die am 4. März an der FH-Technikum Wien stattfinden wird. Die Veranstaltung bietet eine spannende Diskussion über die aktuellen Entwicklungen im österreichischen Frauenfußball und ermöglicht die Möglichkeit, sich mit anderen Trainer/innen, Spieler/innen und Interessierten auszutauschen.

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Fußball und Vorbilder – Warum es an Trainerinnen mangelt

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Fußball und Vorbilder – Warum es an Trainerinnen mangelt

Gedankenexperiment

Wenn man an Fußball denkt, kommen einem oft die ganz Großen des Sports in den Sinn: Die ältere Generation vielleicht an Diego Maradona, Herbert Prohaska oder Hans Krankl, die Jüngeren an Lionel Messi, David Alaba oder Cristiano Ronaldo. Selten fallen einem Namen wie Megan Rapinoe, Alex Morgan oder Alexandra Popp ein. Dass Fußball immer noch so männlich konnotiert ist, hat zum einen mit seiner Geschichte zu tun, zum anderen aber auch mit der mangelnden Sichtbarkeit von Frauen im Fußball. Dabei wären weibliche Vorbilder im Fußball sehr wichtig, um Identifikationsmöglichkeiten für junge Spielerinnen und zukünftige Trainerinnen zu schaffen.

Die Trainer der Größen

Irene Fuhrmann ist seit knapp vier Jahren Teamchefin in Österreich. Die Trainerin kann selbst auf eine langjährige Erfahrung als Spielerin zurückblicken, bevor sie ihre Trainerkarriere startete. Als erste Frau in Österreich erwarb sie die UEFA-Pro-Lizenz, die sie zur Arbeit im Spitzensport berechtigt. Blickt man über die Grenzen unseres Landes hinaus, ist die Nationaltrainerin nicht immer eine Frau. Bei 20 der 32 Mannschaften, die an der Weltmeisterschaft 2023 teilgenommen haben, wurden die Teams von männlichen Trainern betreut. Die aktuellen Europameisterinnen (England) und Weltmeisterinnen (Spanien) werden von Frauen trainiert. Macht es einen Unterschied, ob Frauen oder Männer trainieren?

Fußballerinnen die sich aufwärmen

Eine unterschiedliche Sichtweise

Männerfußball ist schnell, technisch anspruchsvoll und attraktiv. Frauenfußball dagegen… Nun, genau das Gegenteil. So lautet zumindest die Erzählung. Eine Studie aus Zürich hat jedoch ergeben, dass es keinen qualitativen Unterschied gibt, wie Männer und Frauen Fußball spielen. Der große Unterschied existiert lediglich in der Präsentation der Spieler*innen: Einzelne Spielunterbrechungen nach Fouls oder Auswechslungen dauern im Männerfußball deutlich länger als im Frauenfußball. Dementsprechend ist die aktive Spielzeit im Frauenfußball höher als im Männerfußball. Das spiegelt sich auch in den Einstellungen der Trainer*innen wider. Wer Fußball auf die eine oder andere Weise kennen gelernt hat und bestimmte Einstellungen oder Spielmentalitäten verinnerlicht hat, wird diese auch im Training weitergeben.

Vielfalt im Fußball

Die Vielfalt im Fußball ist ein wertvolles Element, das den Sport bereichert. Es ist wichtig, die unterschiedlichen Perspektiven, Hintergründe und Fähigkeiten der Spielerinnen und Spieler wertzuschätzen. Frauen aus verschiedenen ethnischen Gruppen, Nationalitäten und sozialen Schichten sollten nicht nur als Spielerinnen, sondern auch als Trainerinnen und Führungspersönlichkeiten im Fußball sichtbarer werden. Die Förderung der Diversität schafft nicht nur eine inklusivere Fußballgemeinschaft, sondern zeigt auch, dass der Sport für alle zugänglich und repräsentativ ist.

Frauen auf dem Sportplatz, die sich freuen

Empowerment von Mädchen im Fußball

Das Empowerment von Mädchen im Fußball spielt eine entscheidende Rolle für die Zukunft des Sports. Programme und Initiativen, die Mädchen ermutigen, sich im Fußball zu engagieren, sind von großer Bedeutung. Mädchen sollten die gleichen Chancen haben, sich in Vereinen und Mannschaften zu entwickeln und dabei von starken weiblichen Vorbildern, seien es Trainerinnen oder Spielerinnen, unterstützt werden. Die Förderung von Mädchen im Fußball geht über das Spielfeld hinaus und trägt dazu bei, Selbstvertrauen, Teamgeist und Führungsqualitäten zu stärken.

Fokus: Frauen im Fußball

Um unseren Beitrag zu leisten, haben wir von zone14 die Kampagne Fokus: Frauen im Fußball ins Leben gerufen. Gemeinsam mit prominenten Spielerinnen, Trainerinnen, Vereinen und Zeitungen wollen wir vom 8. Februar bis 8. März 2024 das Bewusstsein für das Thema schärfen. Mit Artikeln, Interviews, Social Media, Fotos, Videos, einer Taktik-Masterclass für Trainerinnen und einer Abschlussveranstaltung mit Diskussion am 4. März an der FH Technikum in Wien, geben wir dem Frauenfußball eine Bühne.

Faiplay am Sportplatz

Wie wird man Trainer*in

Um als Trainer*in im österreichischen Nachwuchsfußball bestens ausgebildet zu sein, besucht man einen Trainerkurs beim jeweiligen Landesverband. Diese Kurse werden in der Regel mehrmals im Jahr angeboten – bei genügend Anmeldungen gibt es in manchen Landesverbänden auch Kurse nur für Frauen. Im Burgenland gibt es zusätzlich eine finanzielle Förderung für alle Teilnehmerinnen. In der Ausbildung erfährt man unter anderem mehr darüber, wie man sich als Trainer*in verhalten sollte, über die Grundzüge des Fußballs, pädagogische Werte und vieles mehr. Das alles wappnet für die Tätigkeit bei einem Verein – nach der Theorie folgt die Praxis: In einem Fußballverein muss man eine bestimmte Anzahl an Praxisstunden absolvieren. Danach kann man als Trainer*in durchstarten und die Jüngsten bis zur U13 trainieren. Für höhere Altersklassen werden weitere Trainerkurse angeboten.

Perspektiven

Wie bereits erwähnt, sind weibliche Vorbilder essentiell, um die männliche Vormachtstellung im Fußball aufzuheben. Der Sport an sich in all seiner Schönheit und mit all seinen Potenzialen sollte im Vordergrund stehen und nicht das typisch ‚Männliche‘ oder ‚Weibliche‘. Um dies aufzubrechen, brauchen wir weibliche Vorbilder. Wir brauchen Frauen als Trainerinnen, die sich in die Männerdomäne Fußball wagen und sich zutrauen, Kinder zu trainieren und ihnen wichtige Werte des Fußballs, vor allem aber die Liebe zum Sport zu vermitteln. Dazu gehört auch, dass es ganz normal ist, dass Frauen und Männer Fußball spielen, dass alle zusammenhalten müssen und dass man nur gemeinsam ein Spiel gewinnen kann. Das sind wichtige Werte im Fußball, aber auch in unserer Gesellschaft, die die Trainer*innen vor allem im Nachwuchsbereich unbedingt transportieren müssen, damit die Kinder schon früh lernen, worum es – nicht nur – im Fußball gehen sollte. Mehr Gedanken von der Autorin, gibt es außerdem in einem Interview zum Thema: Frauen im Fußball.

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Interview mit Jasmine Sommer: Frauen im Fußball

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Interview mit Jasmine Sommer: Frauen im Fußball

Im Zuge unserer Kampagne Fokus: Frauen im Fußball haben wir uns mit Jasmine Sommer von „real. girls. play. SOCCER“. getroffen. In einem Gespräch teilt sie ihre Gedanken, Fortschritte & Visionen mit uns.

Video-Interview: Jasmine Sommer

Wie ist Jasmine zum Fußball gekommen?

– Hallo Jasmine, danke, dass du Zeit gefunden hast für uns. Kannst du dich kurz vorstellen und uns erzählen wie du zum Fußball gekommen bist? 

– Ich bin aufgewachsen in einer Familie, in der Fußball schon immer einen sehr hohen Stellenwert hatte. Meine Mama hat Fußball gespielt, mein Papa hat Fußball gespielt, also ist mir der Fußball mehr oder weniger in die Wiege gelegt worden. Und ich habe sehr früh angefangen selbst zu spielen. Fußball ist für mich sehr wichtig und deswegen ist es auch für mich ganz logisch, dass ich mich bei „Fokus: Frauen im Fußball 2024“ engagiere.

Aktueller Stellenwert des Frauenfußballs

– Aus welchen Gründen, glaubst du, haben Frauen im Fußball noch nicht den Stellenwert, den sie eigentlich haben sollten? 

– Ich glaube, das ist ganz einfach. Wenn man an Fußball denkt, dann denkt man oft an Männer. Es fallen einem auch hauptsächlich nur männliche Fußballer ein und eher weniger weibliche Fußballer. Und es ist nun mal so, dass der Fußball sehr männerdominiert ist und deswegen ist der Stellenwert der Frauen, auch weil Frauenfußball in Österreich ja doch einige Zeit verboten war, noch nicht so, wie er jetzt eigentlich sein sollte. 

Ein Blick auf Geschlechtergleichstellung im Sport

Wie nimmst du die aktuelle Situation zu dem Thema wahr? Wie kam es eigentlich zu diesem Umdenken in den letzten Jahren und was ist das Ziel? 

– Zum einen gibt es jetzt zum Glück mehr Förderungen und deswegen ist es auch leichter für Frauen, Fußball zu spielen. Es sind die Rahmenbedingungen, die sich auch geändert haben. Es gibt immer mehr Mädchen- und Frauenteams. Man setzt verstärkt auf Mädchen und Frauen im Fußball, lässt ihnen auch den Raum, den sie brauchen, um auch etwas erreichen zu können. Und da hat sich schon einiges getan, vor allem auch in der Sichtbarkeit und auch in den Erfolgen, die dazu beigetragen haben, dass es so ist, wie es ist.

Mehr Sichtbarkeit für Frauen im Sport

– Wie können wir, wie kannst du, wie kann die ganze Gesellschaft für mehr Sichtbarkeit sorgen, nicht nur für Frauen im Fußball, sondern generell für mehr Gleichberechtigung im Sport? 

– Ich glaube, das fängt schon bei der Berichterstattung an. Wenn man jetzt eine gewöhnliche Zeitung aufschlägt, dann ist der Raum, der Frauen im Fußball gegeben wird, oft sehr klein. Wenn man allgemein mehr über Frauen im Sport spricht, dann verändert sich auch das Bild und dann ist es völlig natürlich, dass Frauen genau denselben Raum bekommen, die auch Männer bekommen.

Mangel an Trainerinnen im Frauenfußball

– Was ist deine Meinung, hat das vielleicht damit zu tun, dass es auch weniger Trainerinnen gibt im Allgemeinen? Wie sind da deine Erfahrungswerte? 

– Ja, es gibt viel zu wenig Trainerinnen. Das liegt zum einen daran, dass ich glaube, Frauen trauen sich das eher weniger zu. Wenn man sie fragt, dann sagen Männer sofort, ja, mache ich, das traue ich mir zu und Frauen sind da oft sehr zaghaft. Ich glaube, man muss sie gezielt ansprechen und ihnen vielleicht auch manche Fördermöglichkeiten ermöglichen, wie das im Burgenland aktuell der Fall ist. Frauen werden gefördert, wenn sie einen Trainerkurs machen wollen, da gibt es eine finanzielle Förderung vom Land. Ich glaube, sowas ist vielleicht auch ein erster Anreiz.

Finanzierung von Männer- und Frauenfußball

– Du hast vorher die finanziellen Mittel angesprochen. Wie kommt es zu den Ungleichmäßigkeiten zwischen Frauen und Männern im Allgemeinen? Warum kriegen Frauenmannschaften weniger Förderungen als Männer?

– Ich glaube, es war einfach so, dass es den Männern zugesprochen worden ist, weil der Fußball sich auch so entwickelt hat. Frauen sind erst später dazu gekommen, deswegen mussten sie sich sehr viele Dinge erkämpfen, die für Männer im Fußball völlig selbstverständlich waren. Wie eben, dass man mit Dressen ausgestattet wird oder dass man sonstige Entschädigungen kriegt. Das ist, zum Teil immer noch nicht so bei Frauen. Ich glaube, in der 2. Bundesliga bekommen sie das Kilometergeld ausgezahlt und das war es. Wenn man das mit den Männern vergleicht, dann ist da schon ein großes Ungleichgewicht vorhanden. 

Die Schönheit des Fußballspiels

– Wir haben immer zwischen Frauen und Männern verglichen. Gehen wir ins Allgemeine. Was ist denn das Schöne am Fußballspielen und am Sport generell? 

– Fußball ist ein irrsinnig schöner Sport, finde ich, weil man Dinge gemeinsam erreicht. Man gewinnt zusammen, man verliert zusammen, man sitzt danach zusammen und überlegt, was man vielleicht anders hätte machen können. Es ist einfach ein schöner Teamsport der zeigt, dass man gemeinsam viel mehr erreichen kann als alleine.

Persönliche Erfahrungen und Herausforderungen im Frauenfußball

– Welche negativen Erfahrungen hast du in deiner Vergangenheit gemacht und wie bist du damit umgegangen? 

Ich habe als Kind schon die Erfahrung gemacht, dass ich das einzige Mädchen in der Mannschaft war. Wenn man dann alleine vorm Tor steht und man bekommt den Ball nicht zugepasst, weil man ein Mädchen ist, dann tut das schon weh. Das war für mich sehr hart. Mein Papa war mein Trainer und hat immer versucht, mir Rückhalt zu geben. Aber irgendwann fragt man sich, ob man überhaupt gut genug ist und irgendwann verliert man dann auch die Lust am Sport. Das hat dazu geführt, dass ich dann eben aufgehört habe, Fußball zu spielen.

Sexismus und Frauenfeindlichkeit im Fußball

– Wie sieht es mit Machismus, Sexismus und Frauenfeindlichkeit am Platz aus? 

– Ich glaube, es nimmt schon ein bisschen ab. Es ist nicht mehr so schlimm, wie es noch vor einigen Jahren war, aber es ist schon noch da. Man muss sich nur die Kommentare anschauen. Wenn unser Frauennationalteam etwas Gutes erreicht hat, wie viele Kommentare, die vor allem sehr sexistisch sind, da immer noch zu finden sind. Und das ist leider, je weiter man in den ländlichen Bereich geht, desto schlimmer ist es. Also es wird einem immer noch gesagt, Frauen können nicht Fußball spielen. Da ist schon eine sehr sexistische Einstellung teilweise noch vorhanden. Da werden einem auch Erfolge abgesprochen. Das ist nicht schön.

Die Nationalmannschaft der Frauen

– Stichwort Nationalteam. Das ist ja auch in den letzten Jahren immer besser geworden und immer mehr ins Rampenlicht gerückt. Es war ein EM-Qualifikationsspiel gegen den damaligen Europameister England. Sie haben im Wembley-Stadion gespielt. Knapp 70.000 waren im Stadion. Und bei der Rückrunde, als sie in Österreich gespielt haben, haben sie in Wiener Neustadt vor 2000 Leuten gespielt. Was glaubst du, woran diese krassen Unterschiede jetzt von Österreich zu England liegen?

– Schwierig. Ich glaube, in Österreich ist das auch irgendwie historisch gewachsen. Wir waren doch relativ spät mit der Gründung des Frauennationalteams. Ich glaube, es war in den 90ern. Ist noch nicht so lang her. Und deswegen ist das Bewusstsein auch noch nicht da, glaube ich. Wenn man unser Nationalteam mit anderen Ländern vergleicht, dann können wir wirklich mithalten. Das sind Erfolge, wo man sich nicht verstecken muss. Es muss nur bei den Leuten, glaube ich, in der Breite auch ankommen. Dass man unterstützt und sagt, die Frauen, die können ja wirklich Fußball spielen. Da gab es auch jetzt eine interessante Studie. Übrigens, da hat man verpixelt Männern und Frauen Szenen gezeigt. Durchgängig war die Meinung, dass das wirklich guter Fußball ist. Und erst im Nachhinein hat man ihnen gesagt, dass das Frauen sind. Und da waren alle ganz überrascht. Ich glaube, man muss vielleicht auch manchmal ablegen, dass das jetzt Frauen sind. Ich glaube, es sollte der Sport an sich zählen.

Vorreiter und Vorbilder

– Jetzt aus deinem Umfeld. Hast du irgendwelche guten Beispiele oder Vereine, die gut vorangehen, die gut arbeiten in dem Bereich? Obfrauen, Trainerinnen oder Spielerinnen, die sich dafür einsetzen, dass der Frauenfußball in Österreich und generell noch einen Stellenwert gewinnt? 

– Wir haben in Burgenland dieses Projekt gegründet. „real. girls. play. SOCCER.„. Da habe ich jetzt sehr viele Trainerinnen in meinem Umfeld und sehr viele Vereine, die wirklich etwas weiterbringen. Ich glaube, im Burgenland tut sich da sehr viel. Und das finde ich sehr toll, dass auch die Frauenreferentin vom Burgenländischen Fußballverband sehr dahinter ist. 

–  Was macht ihr da genau? 

– Wir haben verschiedene Initiativen gegründet. Es gibt zum einen das Pilotprojekt, der Mädchenschülerliga. Damit Mädchen, genauso wie Burschen Schülerliga spielen können und auch in der Schule gefördert werden. Wir haben eben diese finanzielle Förderung, von der ich schon gesprochen habe. Wir haben verschiedene Stützpunkte eingeführt, damit die Talente auch gefördert werden, wie das bei den Burschen der Fall ist. Ganz, ganz viele Sachen. Das zahlt sich auch aus, weil aktuell ist das Burgenland, das Bundesland mit den meisten Mädchenteams in ganz Österreich. 

Wünsche für die Zukunft des Frauenfußballs

– Wenn dir eine Fee einen Zauberstab in die Hand geben würde und du drei Dinge schlagartig, im Bezug auf Frauen im Fußball, verändern könntest, welche wären das? 

– Gleiche Bezahlung für Männer und Frauen im Fußball. Gleiche Rahmenbedingungen, also jegliche Form von Förderung, die die Männer oder Burschen auch bekommen, auch für Frauen und Mädchen einführen. Und mehr Sichtbarkeit für Frauen im Sport oder im Fußball.

Fokus: Frauen im Fußball 2024

Wir von zone14 setzen eine wegweisende Initiative in der DACH-Region um, die vom 8. Februar bis zum 8. März läuft: „Fokus: Frauen im Fußball“. Ziel dieser Kampagne ist es, das Bewusstsein für das Thema zu stärken und den Leistungen der Sportlerinnen gebührende Aufmerksamkeit zu schenken. Im Rahmen dieser Aktion planen wir eine Vielzahl von Veranstaltungen, Online-Aktivitäten und Social-Media-Initiativen, um die Begeisterung für den Frauensport zu entfachen. Durch gezielte Förderung für Frauen im Fußball möchten wir einen Beitrag zur Gleichstellung im Sport leisten und die Vielfalt im Sportsektor hervorheben. 

Der Höhepunkt der Kampagne ist eine Podiumsdiskussion am 4. März an der FH-Technikum am Höchstädtplatz 6 in Wien, moderiert von der Sky-Reporterin Nera Palinic. Experten, Sportler, Trainer und Vertreter renommierter Vereine wie Sturm Graz und LASK, sowie die Bundesliga- und UEFA-Schiedsrichterin Sara Telek, werden an der Diskussion teilnehmen und wichtige Themen rund um den Frauenfußball und den Frauensport im Allgemeinen diskutieren.

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Ein Zeichen setzen für Frauen im Fußball

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Ein Zeichen setzen für Frauen im Fußball

Pressemitteilung

1. Februar – Das Wiener Start-up zone14 startet eine wegweisende Initiative in der DACH-Region, die vom 8. Februar bis 8. März läuft: „Fokus: Frauen im Fußball“. Ziel der Kampagne ist es, die Wahrnehmung zu dem Thema zu steigern und den Leistungen der Sportlerinnen die verdiente Aufmerksamkeit zu schenken.

Im Rahmen der Kampagne organisiert zone14 eine Reihe von Veranstaltungen, Online-Aktivitäten und Social-Media-Aktionen, um die Begeisterung für den Frauensport zu wecken. Durch die gezielte Förderung des Frauenfußballs möchte das Unternehmen einen Beitrag zur Gleichstellung im Sport leisten und die Vielfalt im Sportsektor hervorheben.

Mädchen rosa, Jungs blau? Mädchen spielen Barbie, Jungs Fußball? Bei meinen kleinen Nichten sehe ich immer noch ähnliche Klischees wie in meiner Kindheit. Mit unserer Kampagne wollen wir zu einem Umdenken beitragen. Ich möchte, dass meine Nichten und alle anderen Kinder die gleichen Chancen haben – im Sport und auch sonst im Leben. – Lukas Grömer, Gründer von zone14

„Fokus: Frauen im Fußball“ 2024 Podiumsdiskussion

Höhepunkt der Kampagne ist eine Podiumsdiskussion, die am 4. März an der FH-Technikum am Höchstädtplatz 6 in Wien stattfindet und von Sky-Reporterin Nera Palinic moderiert wird. Expert/innen, Sportler/innen, Trainer/innen und Vertreter/innen von renommierten Vereinen wie Sturm Graz und LASK, aber auch die Bundesliga und UEFA Schiedsrichterin Sara Telek werden an der Diskussion teilnehmen und wichtige Themen rund um den Frauensport, insbesondere den Frauenfußball, erörtern. Die Podiumsdiskussion bietet eine einmalige Gelegenheit für alle Interessierten, sich aktiv an der Debatte zu beteiligen und einen Beitrag zur Förderung des Frauensports zu leisten.

Mach mit!

zone14 ruft alle Fachleute, Sportbegeisterten, Medienvertreter/innen und die breite Öffentlichkeit dazu auf, sich an der Kampagne zu beteiligen und die Veranstaltungen aktiv zu unterstützen. Das Unternehmen ist überzeugt, dass diese Initiative dazu beitragen wird, das Bewusstsein für die Leistungen von Sportlerinnen zu schärfen.

Weitere Informationen zur Kampagne und den geplanten Veranstaltungen finden Sie auf der Website: zone14.ai/fokus-frauen-fussball

Über zone14:

zone14 ist ein Unternehmen im Bereich der KI-basierten Videoanalyse, das sich auf innovative Lösungen für den Fußball spezialisiert hat. Das Ziel ist es allen Vereinen, einen Zugang zu preiswerten professionellen Lösungen zu ermöglichen. Unsere fortschrittlichen Technologien setzen Maßstäbe in der automatisierten Analyse und Interpretation von Videomaterial, um wertvolle Erkenntnisse und Daten zu generieren. Mit einem klaren Bekenntnis zu Vielfalt und Gleichberechtigung setzt das Unternehmen auf Initiativen, um den Sport für alle zugänglich zu machen und die Leistungen der Sportlerinnen und Sportler zu würdigen.

Kontakt für Rückfragen:

Oswald Schwarz
Tel: +43 664 3642015
E-Mail: oswald@zone14.ai

Meldemannstraße 18, 1200 Wien

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Action-Heatmaps: Datenvisualisierung für die Fußball-Videoanalyse

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Action-Heatmaps: Datenvisualisierung für die Fußball-Videoanalyse

Wenn es darum geht, die Leistung von Fußballmannschaften und Spielern zu analysieren, ist der Zugang zu umfangreichen Daten unerlässlich. Ein mächtiges Werkzeug, das unser Verständnis des Spiels revolutioniert hat, sind Action-Heatmaps. Diese visuellen Darstellungen geben einen detaillierten Überblick über die Bewegungen der Spieler, heben Bereiche mit hoher Aktivität hervor und zeigen taktische Muster auf. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, was Action-Heatmaps sind und wie sie in der Welt der Fußballvideoanalyse eingesetzt werden.

Was sind Action-Heatmaps?

Action-Heatmaps sind grafische Darstellungen, die die Häufigkeit von Ereignissen oder Aktionen in einem bestimmten Bereich auf einem Fußballfeld zeigen. Sie verwenden Farben, um die Intensität der Aktivitäten darzustellen, wobei wärmere Farben (wie Rot oder Orange) für eine hohe Häufigkeit und kühle Farben (wie Blau oder Grün) für eine geringere Häufigkeit stehen. Durch die Visualisierung der räumlichen Verteilung von Aktionen bieten Heatmaps wertvolle Einblicke in die Teamdynamik, die Positionierung der Spieler, Strategien und die Gesamtleistung.

Der Ursprung von Heatmaps

Die Anfänge von Heatmaps im Fußball waren einfach, mit simpeln Visualisierungen, die lediglich die Positionen der Spieler aufzeichneten. Technologische Fortschritte und methodische Innovationen haben Heatmaps jedoch zu einem unverzichtbaren Instrument der Sportanalyse gemacht. Während sie früher vor allem der einfachen Beobachtung dienten, ermöglichen sie heute dank modernster Technologien eine detaillierte Analyse des Spielverhaltens, der taktischen Positionierung und der Spieldynamik.

Technologischer Fortschritt

In den letzten Jahren haben sich Heatmaps enorm weiterentwickelt. Durch die Integration von künstlicher Intelligenz und maschinellem Lernen sind diese Tools immer komplexer geworden. Sie haben sich von statischen Bildern zu dynamischen Vorhersagemodellen entwickelt, die noch tiefere Einblicke in die gesammelten Daten ermöglichen. Diese rasante Entwicklung verdeutlicht die enormen Fortschritte, die Heatmaps im Bereich der Sportanalyse gemacht haben.

Anwendungsbeispiele für Heatmaps im Fußball

Analyse von Spielerbewegungen und -positionierungen

Mit Heatmaps können Trainer und Analysten die Bewegungen und Positionen der Spieler während eines Spiels analysieren. Indem sie die Verteilung der Aktionen auf dem Spielfeld analysieren, können sie die Bereiche identifizieren, in denen die Spieler am aktivsten sind, ihre bevorzugten Positionen verstehen und ihren Gesamtbeitrag zur Mannschaft bewerten. Diese Informationen können genutzt werden, um die Rollen der Spieler zu optimieren, taktische Anpassungen vorzunehmen und die Mannschaftsleistung zu verbessern.

Taktische Analyse und Strategieentwicklung

Heatmaps helfen Mannschaften und Trainern, die Taktik und Spielweise ihrer Gegner besser zu verstehen. Durch die Analyse der Häufigkeit und Verteilung von Aktionen können sie Bereiche auf dem Spielfeld identifizieren, die der Gegner gezielt angreift oder angreifbar macht. Mit diesem Wissen können die Mannschaften Strategien entwickeln, um Schwächen auszunutzen oder Stärken des Gegners zu kontern. Auf der anderen Seite können häufige Aktionen der eigenen Mannschaft identifiziert werden, um Bereiche der Überlastung zu finden, die effektiv oder ineffektiv sind.

Leistungsbeurteilung und Spielerentwicklung

Action-Heatmaps bieten eine visuelle Darstellung der Beteiligung eines einzelnen Spielers in verschiedenen Bereichen des Spielfelds. Sie können verwendet werden, um die Leistung eines Spielers zu bewerten, verbesserungswürdige Bereiche zu identifizieren und Fortschritte im Laufe der Zeit zu verfolgen. Beispielsweise kann die Heatmap eines Stürmers zeigen, ob er die Bälle regelmäßig in gefährlichen Zonen annimmt oder ob er dazu neigt, sich vom Tor zu entfernen.

Teamchemie und Koordination

Durch die Analyse von Action-Heatmaps der gesamten Mannschaft können Trainer/innen die Koordination und Chemie zwischen den Spieler/innen beurteilen. Sie können Muster, Beziehungen und Überschneidungen in Bezug auf die Positionierung und Interaktion der Spieler/innen erkennen. Diese Analyse hilft den Teams, ihre kollektive Entscheidungsfindung zu verbessern, bessere Partnerschaften aufzubauen und die Gesamtleistung des Teams zu steigern.

Fan-Beteiligung und visuelle Kommunikation

Action-Heatmaps sind nicht nur für Mannschaften und Trainer von Bedeutung. Sie spielen auch eine entscheidende Rolle, wenn es darum geht, die Fans zu begeistern und Informationen visuell zu vermitteln. Heatmaps können in Analysen nach dem Spiel, in Halbzeitberichten und sogar in Fernsehübertragungen eingesetzt werden, um Schlüsselmomente zu veranschaulichen, individuelle Leistungen hervorzuheben oder taktische Entscheidungen zu erklären. Sie machen komplexe Daten leichter zugänglich und verleihen der Fußballanalyse ein visuell ansprechendes Element.

Verletzungsprophylaxe und Fitnessanalyse

Heatmaps können auch verwendet werden, um die körperlichen Anforderungen an die Spieler zu analysieren und Verletzungen vorzubeugen. Indem sie die Intensität der Aktionen der Spieler in verschiedenen Bereichen des Spielfelds verfolgen, können Trainer und Fitnesstrainer Risikobereiche identifizieren, in denen die Spieler aufgrund von Überanstrengung anfälliger für Verletzungen sind. Die Heatmap-Analyse kann Bereiche auf dem Spielfeld aufzeigen, in denen die Spieler besonders häufig sprinten oder andere intensive Bewegungen ausführen. Anhand dieser Informationen können Trainingsprogramme gezielt auf diese Bereiche ausgerichtet und spezielle Trainingsübungen entwickelt werden, um das Verletzungsrisiko zu verringern und die allgemeine Fitness der Spieler zu verbessern. Außerdem können Heatmaps dabei helfen, die Arbeitsbelastung der Spieler/innen während der Spiele und Trainingseinheiten zu überwachen und zu steuern, um sicherzustellen, dass sie sich nicht überanstrengen und das Risiko ermüdungsbedingter Verletzungen zu verringern.

Heatmaps durch die Fußballkamera mit zone14 STATS

Heat Map on zone14 REPLAY

Die neue Version 0.3 von zone14 STATS ist die neueste Ergänzung zu unseren Fußballanalysetools und wird die Leistungsbewertung für alle Vereine revolutionieren. Zusätzlich zu unseren leistungsstarken numerischen Fitnessdaten kündigen wir die Integration von Heatmaps in zone14 REPLAY an. Diese Funktion ermöglicht es unseren Nutzern, mit nur wenigen Klicks auf umfassende und visuell ansprechende Heatmaps zuzugreifen, die Spielerbewegungen und taktische Muster hervorheben. Mit dem Kamerasystem zone14 ONE, das jeden Moment auf dem Spielfeld aufzeichnet, ist es für Amateur- und Breitensportmannschaften einfacher denn je, die Vorteile von Heatmaps für ihre Fußballvideoanalyse zu nutzen. Entdecke eine neue Ebene des Verständnisses und verbessere die Leistung deines Teams mit zone14 STATS, das fortschrittliche Videoanalyse für Teams auf allen Ebenen ermöglicht!

Integration von künstlicher Intelligenz

Die Anwendung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen in der Fußballvideoanalyse kann die Effektivität von Heatmaps erheblich verbessern. KI-Algorithmen sind in der Lage, komplexe Muster und Trends in Heatmaps zu erkennen, die für menschliche Analysten nur schwer erkennbar sind. Sie können Spielstrategien, Bewegungsmuster oder individuelle Spielerpräferenzen automatisch erkennen.

Algorithmen analysieren Heatmaps in Echtzeit während des Spiels. Sie können kontinuierlich Daten aus dem Spielfluss extrahieren und sofort relevante Erkenntnisse liefern, die den Trainern schnelle taktische Anpassungen ermöglichen.

Darüber hinaus wird KI eingesetzt, um automatisierte Leistungsbewertungen für Spieler zu erstellen, die auf ihren Aktivitäten auf dem Spielfeld basieren und in den Heatmaps dargestellt werden. Diese Bewertungen berücksichtigen Faktoren wie Laufleistung, Effektivität in bestimmten Bereichen des Spielfelds und taktische Umsetzung.

Das Potential von Heatmaps

Durch die Analyse der Heatmap-Daten und anderer relevanter Informationen über die Spieler könnten KI-Systeme auch personalisierte Trainings-, Taktik- und Positionsempfehlungen geben. Diese Empfehlungen würden die individuelle Entwicklung der Spieler fördern und die Mannschaft als Ganzes verbessern.

Schließlich könnten KI-Modelle auf der Grundlage von historischen Daten und Heatmap-Analysen erweiterte Prognosen erstellen. Sie würden Trainern helfen, fundierte Entscheidungen zu treffen, indem sie vorhersagen, wie sich bestimmte taktische Entscheidungen auf das Spiel auswirken könnten oder welche Spieler auf bestimmten Positionen am effektivsten wären.

Die Integration von KI in die Fußballvideoanalyse würde Heatmaps zu einem leistungsfähigen Werkzeug machen, das nicht nur Daten visualisiert, sondern auch komplexe Analysen und Entscheidungsfindungen ermöglicht. Trainer und Analysten könnten so ein tieferes Verständnis des Spiels entwickeln und die Leistung ihrer Mannschaften optimieren.

Fazit

Heatmaps haben sich zu einem mächtigen Werkzeug in der Welt der Fußballanalyse entwickelt. Durch die visuelle Darstellung von Spielerbewegungen und Aktionen auf dem Spielfeld liefern sie wertvolle Erkenntnisse, helfen bei der taktischen Entscheidungsfindung und verbessern die Mannschaftsleistung. Von der Analyse der Spielerpositionierung und -koordination über die Entwicklung von Strategien bis hin zur Einbeziehung der Fans. Action-Heatmaps haben die Art und Weise, wie wir Fußball verstehen und analysieren, revolutioniert. Möchtest du Heatmaps mit zone14 in deinem Team einführen? Vereinbare hier einen Termin mit unserem Expertenteam.

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Worauf es bei Torschussübungen ankommt

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Worauf es bei Torschussübungen ankommt

 

Ein guter Torschuss ist für einen erfolgreichen Abschluss unerlässlich. Dabei kommt es nicht nur auf Schusskraft und Präzision an, sondern auch auf die Fähigkeit, den richtigen Moment zu erkennen und schnell zu handeln. Ein effektives Torschuss-Training sollte daher verschiedene Aspekte wie Technik, Schnelligkeit und Präzision umfassen. Gezielte Übungen zur Steigerung der Schusskraft sind ebenfalls wichtig, um den Ball mit mehr Wucht ins Tor zu befördern. Aber auch die Platzierung des Balles sollte trainiert werden – hierfür eignen sich besonders Präzisionstrainingsübungen. Ein weiterer wichtiger Aspekt beim Torschusstraining ist das Zusammenspiel mit anderen Spielern: Torschussübungen im Team können helfen, sich besser aufeinander einzustellen und erfolgreiche Abschlüsse zu erzielen. Auch Variationen der Torschusstechnik sollten geübt werden, um in verschiedenen Spielsituationen flexibel reagieren zu können. Moderne Stürmer müssen auch mitspielen können. Dabei kann unser Artikel über 3 Top Passübungen helfen.

 

Grundtechniken und Übungen zur Verbesserung des Torschusses

Eine gute Torschusstechnik ist entscheidend für einen erfolgreichen Abschluss im Spiel. Doch welche Grundtechniken und Übungen gibt es, um den Torschuss zu verbessern? Eine wichtige Technik ist die richtige Körperhaltung beim Schuss. Der Spieler sollte sich seitlich zum Tor positionieren. Dabei muss der Blick auf das Tor gerichtet sein, um den Ball genau platzieren zu können. Insgesamt sollten Grundlagen wie Körperhaltung, Ballkontrolle und Kraftentwicklung regelmäßig trainiert werden, um den Torschuss kontinuierlich zu verbessern und schließlich im Spiel erfolgreich abzuschließen.

Spezifische Torschussübungen zur Verbesserung der Schusskraft

Es gibt viele Grundtechniken und Übungen, die einem Fußballer helfen können, seine Schusstechnik zu verbessern. Wenn es jedoch darum geht, die Schusskraft zu erhöhen, sollten spezifische Torschussübungen durchgeführt werden. Ein Beispiel wäre das Training mit Gewichten oder Widerstandsbändern an den Beinen während des Schusses. Eine weitere Möglichkeit ist das intensive Training der Oberschenkel- und Hüftmuskulatur durch gezielte Übungen wie Kniebeugen oder Ausfallschritte.

Präzisionstraining: Torschussübungen für eine genauere Platzierung

Der perfekte Abschluss ist das Ziel eines jeden Fußballspielers. Um dieses zu erreichen, ist ein gutes Torschusstraining unerlässlich. Denn nur wer seine Technik und Schusskraft kontinuierlich verbessert, wird auch im Spiel erfolgreich sein. Neben der Steigerung der Schusskraft spielt auch die Präzision beim Torschuss eine entscheidende Rolle. Durch spezielle Übungen kann jeder Spieler die Platzierung des Balles im Tor verbessern. Beispielsweise das gezielte Schießen auf bestimmte Ecken des Tores. Auch das Training mit Hütchen oder Markierungen auf dem Trainingsplatz hilft, die Zielgenauigkeit zu erhöhen.

Kombination aus Schnelligkeit und Präzision: Effektive Übungen für den schnellen Abschluss

Um ein erfolgreicher Torschütze zu sein, braucht man aber nicht nur Schusskraft und Präzision, sondern auch Schnelligkeit und Reaktionsvermögen. Die Kombination aus beidem kann den Unterschied zwischen einem Tor und einem Fehlschuss ausmachen. Effektive Übungen, die speziell auf einen schnellen Abschluss abzielen, können helfen, diese Fähigkeiten zu verbessern. Dazu gehören zum Beispiel Übungen mit einem Partner oder am Ende eines Sprints. Auch das Üben verschiedener Torschusstechniken in kurzer Zeit kann dazu beitragen, die Reaktionsfähigkeit zu verbessern und schnelle Entscheidungen beim Abschluss zu treffen. Eine gute Kombination aus Schnelligkeit und Präzision beim Abschluss kann über Sieg oder Niederlage entscheiden – entsprechende Übungen sollten daher unbedingt in jedes Training integriert werden.


Das Zusammenspiel mit anderen Spielern trainieren: Torschussübungen im Team

Team-Torschussübungen bieten eine optimale Möglichkeit, das Zusammenspiel im Team zu verbessern und sich auf verschiedene Spielpositionen einzustellen. Eine effektive Übung ist beispielsweise das „Dreiecksspiel“, bei dem sich drei Spieler in einem Dreieck positionieren und sich den Ball zuspielen. Der dritte Spieler schließt dann mit einem Torschuss ab. Hier geht es vor allem darum, schnell miteinander zu kommunizieren und aufeinander abzustimmen. Auch „Zwei gegen Eins“ oder „Drei gegen Zwei“ eignen sich hervorragend, um das Zusammenspiel beim Torschuss zu trainieren. Wichtig ist jedoch immer, dass die Übungen regelmäßig wiederholt werden und alle Spieler aktiv am Training teilnehmen, um eine effektive Verbesserung des Zusammenspiels im Team zu erreichen.


Variationen der Torschusstechnik üben: Tipps und Tricks für verschiedene Spielsituationen

Um in verschiedenen Spielsituationen erfolgreich zu sein, müssen auch Variationen der Torschusstechnik geübt werden. Dabei können einige Tipps und Tricks helfen. Beispielsweise kann das Üben von Schüssen aus unterschiedlichen Winkeln und Entfernungen dazu beitragen, dass der Spieler flexibler auf verschiedene Spielsituationen reagieren kann. Auch das Training von Schüssen mit dem schwächeren Fuß oder das Üben von Volleys kann dazu beitragen, dass der Spieler in jeder Spielsituation eine effektive Schusstechnik einsetzen kann. Wichtig ist, dass sich der Spieler nicht nur auf seine Stärken konzentriert, sondern auch an seinen Schwächen arbeitet, um seine Fähigkeiten zu verbessern.

Wie Videoanalyse beim Torschusstraining helfen kann

Die Integration der Videoanalyse in das Fußballtraining ist bei Torschussübungen sehr hilfreich. Die Möglichkeit, die eigene Schusstechnik auf Video festzuhalten und im Detail zu überprüfen, gibt den Spielern wertvolle Einblicke in ihre Bewegungsabläufe. Fußstellung, Körperhaltung und Ballkontakt können genau analysiert werden. Gemeinsame Videoanalysen mit Trainern oder Mitspielern ermöglichen es, konkrete Verbesserungsvorschläge zu erhalten und individuelle Schwächen zu erkennen. Die regelmäßige Wiederholung dieser Videoanalysen im Trainingsverlauf ermöglicht nicht nur eine visuelle Fortschrittskontrolle, sondern schafft auch eine motivierende Grundlage für gezielte Torschussübungen. Dieser datenbasierte Ansatz macht das Training nicht nur effektiver, sondern fördert auch die gezielte Weiterentwicklung der Spieler.

Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die effektivsten Torschussübungen für einen perfekten Abschluss eine Kombination aus verschiedenen Techniken und Übungen sind. Gute Torschussübungen sind für einen erfolgreichen Abschluss im Spiel unerlässlich. Grundtechniken wie Innenrist- oder Außenristschuss sollten beherrscht werden, um gezielt auf das Tor schießen zu können. Spezielle Torschussübungen zur Steigerung der Schusskraft sind ebenfalls wichtig, um den Ball schnell und hart ins Tor zu befördern. Präzisionstraining hilft, den Ball genau zu platzieren, während Übungen, die Schnelligkeit und Genauigkeit kombinieren, ein schnelles Abschlussverhalten fördern. Torschussübungen im Team trainieren das Zusammenspiel mit den Mitspielern und Variationen der Torschusstechnik helfen, in unterschiedlichen Spielsituationen zum erfolgreichen Abschluss zu kommen. Als Ergänzung zu den körperlichen Übungen sollte das mentale Training nicht vernachlässigt werden. Visualisierungstechniken können helfen, die Konzentration beim Abschluss im Spiel zu erhöhen und damit die Torchancen zu verbessern. Insgesamt ist bei der Auswahl der richtigen Torschussübung darauf zu achten, dass diese dem individuellen Leistungsstand angepasst ist und regelmäßig trainiert wird. Nur so kann ein erfolgreicher Abschluss im Spiel gewährleistet werden!

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