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Worauf es bei Technikübungen und Dribbling ankommt

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Worauf es bei Technikübungen und Dribbling ankommt

Die Technik im Fußball ist eine Kunst, die weit über das rein Athletische hinausgeht. Es ist eine Demonstration der Agilität, der Kreativität und der Fähigkeit eines Spielers, den Ball mit Präzision zu führen. Es geht nicht nur darum, mit dem Ball zu laufen, sondern ihn zu kontrollieren und als Erweiterung der eigenen Fähigkeiten zu nutzen. In diesem Artikel tauchen wir tief in die Feinheiten der Technik und des Dribblings ein, entdecken die Bedeutung der verschiedenen Aspekte und bieten effektive Technikübungen an, um diese Fähigkeiten zu perfektionieren.

Technische Grundlagen

  • Ballkontrolle: Die Ballkontrolle ist das Herzstück einer guten Technik. Die Fähigkeit, den Ball anzunehmen und zu verarbeiten ist von grundlegender Bedeutung, um sich durch unterschiedlichste Abwehrketten zu bewegen. Techniken wie der Einsatz von Spann und Außenrist sind für die Ballkontrolle entscheidend und ermöglichen es dem Spieler, den Spielfluss zu bestimmen.
  • Tempowechsel: Das Dribbling und die Fähigkeit, das Tempo im richtigen Moment zu wechseln, zeugt von hoher Qualität. Mit einem plötzlichen Antritt kann man die Verteidiger hinter sich lassen und offene Räume nutzen. Die Beherrschung des schnellen Umschaltens kann in einem Angriff den Unterschied ausmachen.
  • Skill-Moves: Der Reiz des Dribblings liegt in seiner Unberechenbarkeit. Verschiedene technische Manöver – Übersteiger, Finten und schnelle Richtungswechsel – verleihen dem Dribbling mehr Flair. Diese Bewegungen dienen nicht nur der Show, sondern sind ein strategisches Mittel, um Torchancen zu kreieren. Man sollte es damit nur nicht übertreiben.
Technikübungen visualisiert

Anwendungsbereiche für Technikübungen

  • Auf engem Raum: Fußball wird oft auf engem Raum gespielt, vor allem im Mittelfeld. Ein Spieler mit guter Ballkontrolle und der Fähigkeit, schnelle Entscheidungen zu treffen, ist ein wichtiger Dreh- und Angelpunkt, um sich in diesen engen Räumen zurechtzufinden.
  • Eins-gegen-Eins-Situationen: Ein Eins-gegen-Eins-Duell zwischen Angreifer und Verteidiger kann spielentscheidend sein. Die Fähigkeit, einen Verteidiger mit einem gut getimten Spielzug oder einem Tempowechsel zu überwinden, eröffnet Torchancen oder die Möglichkeit, den Ball ins Angriffsdrittel zu bringen.
  • Konter: Fußball ist ein dynamisches Spiel und Gegenangriffe sind oft blitzschnell. Das Dribbling spielt bei Gegenstößen eine zentrale Rolle. Ein Spieler, der in der Lage ist, den Ball schnell zu führen und gleichzeitig kluge Entscheidungen zu treffen, kann Schwächen in der Abwehr ausnutzen und einen verheerenden Konter einleiten.
  • Ballbesitz: Ballbesitzorientierte Spielstile haben an Bedeutung gewonnen, und das Dribbling ist entscheidend, um den Ballbesitz zu halten. Spieler mit guten technischen Fähigkeiten sind in der Lage, gegnerische Spieler zu überspielen, den Ballbesitz zu halten und das Spieltempo zu bestimmen.
Technikübungen visualisiert

Beispiele für Technikübungen im Fußball

  • 1v1-Szenarien: Schaffen Sie im Training Eins-gegen-Eins-Situationen, in denen die Spieler abwechselnd als Angreifer und Verteidiger agieren. Diese Übung verdeutlicht, wie wichtig es ist, einen Verteidiger in Einzelsituationen zu überwinden, und fördert die Kreativität und das Vertrauen in die eigenen Dribblingfähigkeiten.
  • Reaktionsübungen: Verbesserung der Reaktionszeit durch Übungen, die schnelle Richtungswechsel auf ein Signal des Trainers hin erfordern. Dies verbessert die Fähigkeit des Spielers, sich an schnell wechselnde Situationen auf dem Spielfeld anzupassen – eine entscheidende Fähigkeit in der unvorhersehbaren Natur eines Fußballspiels.
  • Ausdauer-Dribbling: Die Ausdauer und das Durchhaltevermögen beim Dribbling sollen durch einen längeren Parcours entwickelt werden. Die Spieler navigieren durch den Parcours und behalten dabei die Kontrolle über den Ball, was ihre Fähigkeit verbessert, auch bei Ermüdung effektiv zu dribbeln.

Technik für Passspiel und Torschuss

Das Dribbling ist eine Fertigkeit im Fußball, die das Passspiel und den Torschuss entscheidend beeinflusst. Eine gute Dribbeltechnik ermöglicht es den Spielern, sich erfolgreich durch enge Abwehrreihen zu manövrieren und so Raum für präzise Pässe oder Torschüsse zu schaffen. Das Dribbling stärkt nicht nur die individuelle Ballbeherrschung, sondern fördert auch das taktische Verständnis für Spielsituationen.

Ein Spieler, der technisch stark ist, kann Verteidiger auf sich ziehen und dadurch Räume für seine Mitspieler öffnen. Durch geschicktes Dribbling können sich Spieler in optimale Positionen bringen, um dann präzise Pässe zu spielen. Die Kombination von Dribbling und Passspiel ermöglicht es, den Ball sicher durch die eigenen Reihen zu bewegen und gleichzeitig die Initiative im Angriff zu behalten. Als zusätzliche Inspiration kann unser Artikel über 3 Top-Passübungen dienen.

Auch beim Torschuss kommt dem Dribbling eine zentrale Bedeutung zu. Ein Spieler, der sich geschickt durch die gegnerische Abwehr dribbelt, kann nicht nur eigene Torschussmöglichkeiten kreieren, sondern auch Mitspieler in aussichtsreichen Positionen bedienen. Das Dribbling ermöglicht es, in den Strafraum einzudringen und in gefährlichen Zonen zu effektiven Torabschlüssen zu kommen. Worauf es bei Torschussübungen ankommt, haben wir auch in einem Artikel zusammengefasst.

Die Bedeutung des Dribblings für das Passspiel und den Torschuss liegt also in der Fähigkeit, Raum zu schaffen, Verteidiger zu überwinden und dynamische Angriffsmöglichkeiten zu kreieren. Spieler, die ihre Dribbeltechnik perfektionieren, werden nicht nur zu einer individuellen Gefahr für die gegnerische Abwehr, sondern auch zu Schlüsselspielern bei dem Erarbeiten von Torchancen für ihre Mannschaft. Das gezielte Techniktraining ist daher eine wichtige Komponente für den Erfolg im modernen Fußball.

Verschiedene Varianten von Technikübungen

5 Top-Technikübungen

1. Dribbling durch Slalomstangen:

    – Platziere mehrere Slalomstangen in einer Reihe mit ausreichendem Abstand dazwischen.

    – Der Spieler dribbelt den Ball durch die Slalomstangen, indem er enge Kurven und Richtungswechsel durchführt.

    – Konzentriere dich auf die Ballkontrolle und die Fähigkeit, den Ball unter Druck zu dribbeln.

2. Kurzpass-Dreiecksspiel:

    – Markiere mit Hütchen ein Dreieck auf dem Spielfeld.

    – Drei Spieler befinden sich an den Eckpunkten des Dreiecks.

    – Die Spieler passen den Ball schnell und präzise zwischen sich, indem sie sich bewegen und die Positionen wechseln.

    – Ziel ist es, den Ball schnell zu spielen und die Ballkontrolle zu verbessern.

3. Zweikampf-Dribbling:

    – Teile die Spieler in Paare auf und markiere einen begrenzten Bereich.

    – Jedes Paar versucht, den Ball voneinander wegzudribbeln, während sie in einem begrenzten Raum bleiben.

    – Der Fokus liegt darauf, den Ball zu schützen, ihn unter Kontrolle zu halten und gleichzeitig versuchen, den Gegenspieler zu überwinden.

4. Technikparcours:

    – Stelle verschiedene Stationen auf dem Platz auf, z.B. Hütchen, Reifen oder Slalomstangen.

    – Der Spieler durchläuft den Parcours und führt an jeder Station eine bestimmte Technik aus, z.B. Dribbling, Passen, Ballannahme oder Schuss.

    – Der Fokus liegt auf der Ausführung der Techniken mit Genauigkeit und Geschwindigkeit.

5. Pass-und-Sprint-Übung:

    – Markiere zwei Ziele auf dem Platz, eines als Startpunkt und das andere etwa 20-30 Meter entfernt.

    – Der Spieler passt den Ball zum Partner und sprintet dann schnell zu dem Ziel, um den Ball zurückzuerhalten.

    – Diese Übung zielt darauf ab, die Genauigkeit der Pässe zu verbessern und die Fähigkeit des Spielers zu fördern, schnell vom Passen zum Sprinten überzugehen.

Verschiedene Varianten von Techniktraining

Videoanalyse als Hilfsmittel für Technikübungen

Die Videoanalyse spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung von Technikübungen im Fußball, um die Fähigkeiten der Spieler zu verfeinern. Durch die Aufzeichnung und Analyse von Sequenzen können Trainer und Spieler wertvolle Einblicke in ihre Leistung gewinnen und gezielt an Schwächen arbeiten. Hier sind einige Gründe, warum die Videoanalyse für Technikübungen von großer Bedeutung ist:

  • Individuelle Fehlererkennung: Die Videoanalyse ermöglicht es, jedes Detail des Dribblings genau zu betrachten und individuelle Fehler oder Verbesserungspotenziale zu identifizieren. Spieler können ihre Bewegungen, Ballkontrolle und Entscheidungen im Detail überprüfen, was zu einer gezielteren Fehlerkorrektur führt.
  • Taktische Einblicke: Die Videoanalyse erlaubt es nicht nur, die technischen Aspekte des Dribblings zu beurteilen, sondern auch taktische Elemente zu analysieren. Spieler können verstehen, wie sie durch Dribbling-Entscheidungen Räume öffnen, Verteidiger ausspielen und somit das Spiel positiv beeinflussen können.
  • Vergleich mit Vorbildern: Durch die Analyse von erfolgreichen Dribblingsequenzen von Profis, können Spieler Inspiration erhalten und von deren Technik lernen. Die Videoanalyse ermöglicht es, erfolgreiche Dribblings aufzuschlüsseln und die Prinzipien zu verstehen, die zu einer erfolgreichen Ballführung führen.
  • Motivation und Selbstbewusstsein: Das Betrachten von gelungenen Dribblings im Video kann die Motivation der Spieler steigern und ihr Selbstbewusstsein stärken. Es hilft dabei, positive Beispiele zu erkennen und sich darauf zu konzentrieren, die eigenen Fähigkeiten zu verbessern.
  • Langfristige Entwicklung: Die Videoanalyse ermöglicht es, den Fortschritt im Laufe der Zeit zu verfolgen. Spieler und Trainer können regelmäßig aufgezeichnete Szenen vergleichen, um zu sehen, wie sich die Technikfähigkeiten im Training und während des Spiels verbessern.

Durch die Integration von Videoanalyse in das Techniktraining können Trainer und Spieler gezielter an der Weiterentwicklung der Technik arbeiten und eine fundierte Grundlage für individuelle Verbesserungen schaffen. Die visuelle Rückmeldung aus Videos trägt dazu bei, das Verständnis für das eigene Spiel zu vertiefen und somit die Effektivität der Dribblingübungen im Fußball zu maximieren. Wir bei zone14 haben uns als Ziel gesetzt Videoanalyse für jeden Verein möglich zu machen und dabei ist es völlig egal ob du eine U-8 oder die Kampfmannschaft trainierst.

Futuristische Videoanalyse

Fazit

Im Fußball ist der Weg zur Beherrschung der Technik und des Dribblings ein kontinuierlicher Prozess der Verfeinerung und Entwicklung. Die Kombination von Ballkontrolle, Tempowechsel und strategischen Spielzügen führt zu einem dynamischen Spieler, der in der Lage ist, das Spiel in verschiedenen Situationen zu beeinflussen. Durch engagiertes Training und gezielte Übungen können die Spieler ihre Dribblingfähigkeiten verbessern und so neue Dimensionen ihrer Gesamtleistung auf dem Spielfeld freisetzen. Die Fußballwelt wartet auf deine Fähigkeiten auf dem Spielfeld.

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Verbesserung der Mannschaftsleistung durch Laufstatistiken im Fußball

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Verbesserung der Mannschaftsleistung durch Laufstatistiken im Fußball

Im modernen Fußball ist die Nutzung von Technologie und Daten nicht nur ein Trend. Es ist eine Notwendigkeit für Mannschaften geworden, um mit anderen mithalten und ihre Leistung verbessern zu können.

Während GPS-Geräte traditionell das Mittel der Wahl waren, um die Bewegungen und den Fitnesszustand der Spieler zu verfolgen, ist mit zone14 STATS ein neuer Akteur auf den Plan getreten. Durch den Einsatz von Kameras und künstlicher Intelligenz bietet zone14 STATS eine kostengünstige Alternative zu GPS-Geräten und liefert Trainern detaillierte Laufstatistiken, die das Training und die taktische Entscheidungsfindung revolutionieren können.

Die Bedeutung der Laufstatistiken im Fußball

Im Fußballtraining und in der Analyse machen feine Nuancen den Unterschied. Die Verwendung von Laufstatistiken kann ein Schlüsselfaktor für Erfolg und Mannschaftsleistung sein. Indikatoren wie zurückgelegte Distanz, Läufe mit hoher Intensität und Sprints geben wertvolle Einblicke in die Fitness der Spieler, ihre Auswirkungen auf das Spiel und die Gesamteffizienz der Mannschaft.

Optimierung von Fitness und Leistung der Spieler

Eine gründliche Analyse der Laufstatistiken ermöglicht es den Trainern, das Fitnessniveau der Spieler genau zu überwachen und zu verbessern. Fitnessprogramme und Trainingseinheiten, die die Anforderungen des Spiels widerspiegeln, stellen sicher, dass die Spieler ihre Spitzenleistung in der intensiven Umgebung des Wettkampffußballs aufrechterhalten können.

Strategische Erkenntnisse aus der Laufleistung

Die Gesamtdistanz, die ein Spieler während eines Spiels zurücklegt, liefert wertvolle Informationen über sein Arbeitstempo und seine Positionierung. Trainer können diese Daten nutzen, um die Taktik der Mannschaft zu verbessern und sicherzustellen, dass die Spieler in Rollen eingesetzt werden, die ihren Stärken und ihrer Ausdauer entsprechen. Die Daten über die Gesamtdistanz können wiederum genutzt werden, um die Fitnessprogramme der Spieler anzupassen – wenn es beispielsweise einen Spieler in der Mannschaft gibt, dessen Arbeitsrate zu bestimmten Zeitpunkten im Spiel deutlich abnimmt, kann dies in den individuellen Trainingsplan integriert werden, an dem er im Hinblick auf die Ausdauer arbeiten muss.

Die Kraft des hochintensiven Laufens entfesseln

Hochintensive Laufmetriken zeigen sowohl die Fähigkeit des Teams als auch einzelner Spieler, schnelle Geschwindigkeitsschübe auszuführen, die sowohl bei Angriffs- als auch bei Verteidigungsmanövern entscheidend sind. Anhand dieser Informationen können Trainer Trainingseinheiten konzipieren, die darauf abzielen, die Schnellkraft und die Regenerationsgeschwindigkeit zu verbessern, zwei Fähigkeiten, die für das schnelle Spiel des modernen Fußballs von entscheidender Bedeutung sind.

Obwohl hochintensive Läufe nur etwa 10% der gesamten im Spiel zurückgelegten Distanz ausmachen, was auf den ersten Blick ein kleiner Prozentsatz sein mag, finden diese Läufe oft in Schlüsselszenarien im Spiel statt, was bedeutet, dass sie weise und effektiv eingesetzt werden müssen. Neben der Betrachtung von hochintensiven Läufen aus einer numerischen Perspektive ist es auch wichtig, sie zu kartieren, in welchem Bereich des Spielfelds sie auftreten, oder sie mit Videos zu verknüpfen, um ihre Wirksamkeit zu identifizieren. Dies ist jetzt dank zone14 STATS möglich.

Warum ist Geschwindigkeit wichtig?

Nicht nur Daten über die zurückgelegte Distanz und hochintensive Läufe sind wichtig. Sprints wurden als die häufigste Aktivität identifiziert, die zu Toren führt. Je nach taktischer Aufstellung und Spielaufbau ist es wichtig, die schnellsten Spieler auf den Positionen einzusetzen, auf denen Torchancen am wahrscheinlichsten sind. Daher ist es immer wichtig, die Schnelligkeit der einzelnen Spieler im Auge zu behalten. Andererseits ist es in Verteidigungssituationen immer wichtig sicherzustellen, dass die richtigen Spieler positioniert sind, um schnelle Gegenangriffe des Gegners abzuwehren.

Verletzungsprävention und -management

Ein weiteres wichtiges Element im Umgang mit der unerbittlichen Anzahl von Spielen im modernen Fußball ist eine effektive Verletzungsprävention. Mithilfe von Laufstatistiken können Teams potenzielle Verletzungsrisiken proaktiv erkennen, indem sie die Ermüdung und den Stresspegel der Spieler überwachen. Diese proaktive Herangehensweise an das Gesundheitsmanagement der Spieler kann die Verletzungsrate erheblich senken und sicherstellen, dass Schlüsselspieler für wichtige Spiele zur Verfügung stehen.

Taktische Anpassungen in Echtzeit

Durch den Echtzeit-Zugriff auf Laufstatistiken können Trainer während der Spiele fundierte taktische Entscheidungen treffen. Spieler, die nicht fit sind, können identifiziert und ausgewechselt werden. Diese Flexibilität in der Strategie ermöglicht es den Mannschaften auch, die physischen Schwächen des Gegners zu erkennen und auszunutzen und ihre eigenen Stärken im Spielverlauf auszuspielen.

zone14 STATS: Revolutioniert die Fußballanalyse für Vereine auf allen Ebenen.

Traditionell erfordert die Gewinnung solch detaillierter Einblicke den Einsatz individueller GPS-Tracking-Westen oder -Geräte, die für Vereine, insbesondere in den unteren Spielklassen, eine weitere kostspielige Investition darstellen.

Durch die nahtlose Integration von zone14 STATS in bestehende Fußballanalysekameras ist die Analyse von Laufstatistiken für Teams jedoch zugänglicher und umfassender geworden, und wie bereits erwähnt, erhält man nicht mehr nur rein numerische Zahlen – Läufe und Zahlen können durch Video in einen Kontext gesetzt werden.

Mehr über die Möglichkeiten von zone14 STATS erfährst du hier.

Willst du dich der Fußballrevolution anschließen und dein Team durch Analyse und Daten verbessern? Kontaktiere unser Team für weitere Informationen und ein persönliches Angebot.

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Ein Spiel, ein Tampon, eine Idee: der Anstoß für DIE NEUEN REGEL

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Ein Spiel, ein Tampon, eine Idee: der Anstoß für DIE NEUEN REGEL

Bei unserer jüngsten Veranstaltung Frauen im Fußball – The Talk durften wir das Team von „Die Neue Regel“ kennen lernen.

Extrem schön zu sehen, dass die Vernetzung bereits Früchte trägt. Wir freuen uns dieses unbeachtete, aber extrem wichtige Thema zu unterstützen. 

Weitere Informationen über Die Neue Regel findest du auf ihrer Instagram-Seite @dieneueregel

Die Neue Regel

Bildnachweis: Nadine Jochum ©

„Alles begann am 17.09.2023, als mein Team, Paulaner Wieden Damen gegen den ASV 13 ein Fußballmatch hatte. Was zunächst wie ein gewöhnliches Spiel begann, nahm in der 35. Minute eine unerwartete Wendung. Eigentlich nichts Außergewöhnliches, eine Sache, die der Hälfte der Menschen einmal im Monat passiert. Ich bemerkte, dass mein Tampon nicht mehr dicht hält und wenn ich nicht sofort etwas unternehmen würde, käme es zu einem peinlichen Vorfall. Meine Gedanken kreisten sich nur noch um die Angst des Blamierens und nicht mehr um den Ball. Aufgelöst rannte ich an den Spielfeldrand zu meinem Trainer. Es kostete mich viel Überwindung und ich fragte ihn, ob ich kurz aufs WC gehen könne. Dieser war im ersten Moment irritiert. Mit Tränen in den Augen sagte ich ihm, dass ich meine Tage habe. Sofort reagierte er verständnisvoll und gab dem Schiedsrichter Bescheid, dass ich kurz das Spielfeld verlassen müsse. So rannte ich schnell auf die Toilette und konnte das Fußballspiel anschließend wieder fortsetzen. In diesem Moment empfand ich vor allem Scham. Im anschließenden Gespräch mit meinem Freund kamen wir zu dem Schluss, dass es absurd ist, dass man sich für die natürlichste Sache auf der Welt schämt. Wir waren überzeugt davon, dass dieses Thema nicht mehr tabuisiert werden sollte. Aus diesem Dialog heraus entstand die Idee mit dem Handzeichen der „NEUEN REGEL“. Eine offizielle Bestimmung für solch eine Situation gibt es momentan nicht. Warum? Weil die Regeln im Fußball von Männern für Männer gemacht sind. Doch das wollen wir hiermit ändern.“

So funktioniert’s

„Du hast deine Regelblutung während eines Fußballspiels? Dann besagt DIE NEUE REGEL, dass du mit diesem einfachen Handzeichen deine Trainerin/deinen Trainer informierst, die Toilette aufzusuchen. Nach 3 Minuten bist du wieder fresh & konzentriert auf dem Spielfeld. Das Handzeichen ist eine Ableitung aus dem WC Handsignal aus der Gebärdensprache. Die drei Finger, welche in die Höhe stehen, symbolisieren die drei Minuten, welche man benötigt, um die Toilette aufzusuchen. Daumen und Zeigefinger formen einen Tropfen, welchen man als Vulva und/oder Regelblutung interpretieren kann. Nicht nur wir bei Paulaner Wieden Damen haben DIE NEUE REGEL im Einsatz, es schließen sich immer mehr Damen-Teams an. Aktuell erfolgt die Anwendung der NEUEN REGEL durch Abstimmung im Team. Du informierst deinen Trainer oder deine Trainerin mittels Handzeichen, welcher oder welche dieses dann dem Schiedsrichter oder der Schiedsrichterin weiterleitet. In der Zwischenzeit wird das Spiel mit einer Person weniger auf dem Feld fortgesetzt. Next Steps für DIE NEUE REGEL sind, sich mit Schiedsrichter:innen zu vernetzen und hoffentlich bald einen offiziellen Regelbucheintrag durch die FIFA oder den ÖFB zu bekommen, damit alle, die im Frauenfußball aktiv sind, von dieser Initiative profitieren. Dass Frauen ihre Periode während eines Fußballspiels haben oder bekommen, ist nichts Außergewöhnliches. Ich bin 27 und hatte trotzdem ein unangenehmes Gefühl, das Spielfeld deswegen verlassen zu müssen. Wie wäre es jüngeren Mädchen ergangen oder denen, die keine/keinen verständnisvollen Trainer/Trainerin haben? DIE NEUE REGEL ist zwar nur ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, aber es ist ein Anfang, darüber nachzudenken, wie wir den Frauenfußball gestalten können.“

Bildnachweis: Tobias Ludescher ©
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Oliver Jakob über die Entwicklung des Frauenfußballs und die Erfolgsgeschichte des SCR Altach

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Oliver Jakob über die Entwicklung des Frauenfußballs und die Erfolgsgeschichte des SCR Altach

Im Rahmen unseres Fokus: Frauen im Fußball haben wir kürzlich Oliver Jakob interviewt, der derzeit beim Frauen-Bundesligisten SCR Altach arbeitet.

Einführung

zone14: Vielleicht können Sie sich zunächst kurz vorstellen und sagen, wie Sie zum Fußball gekommen sind.

Oliver Jakob: Ich bin Oliver Jakob und bin 23 Jahre alt. Ich habe vor etwa vier Jahren angefangen, in Altach zu arbeiten. Damals hatte ich noch keine wirkliche Verbindung zum Frauenfußball, abgesehen von ein paar Spielerinnen, die ich kannte und die mit mir in die Schule gingen. 

Im Winter 2020 hat sich dann das Projekt aufgetan, dass das Frauenteam des FFC Vorderland in Altach integriert wird und in der Bundesliga spielt.

Seit ein paar Monaten bin ich nun hauptberuflich in Altach tätig und konzentriere mich hier auf das Frauenteam.

Alltägliche Funktion

zone14: Wie sieht ein typischer Tag in deinem Leben aus?

Ich glaube nicht, dass es einen typischen Tag gibt. Der Tag beginnt in der Regel um halb neun morgens und geht bis acht oder neun Uhr abends, wenn Training ist. Man hat viele Gespräche mit Trainern und Spielern, aber auch mit vielen Funktionären, Spielerbetreuern usw. Trotzdem ist mein Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich und ich sehe mich eher in der Rolle des ersten Ansprechpartners und Vermittlers für viele verschiedene Themen. Einen Standard-Arbeitstag gibt es nicht, weil vieles spontan passiert, aber es ist trotzdem sehr abwechslungsreich und sehr spannend.

Wie hat sich der Frauenfußball verändert

zone14: Wie hat sich Ihrer Meinung nach der Frauenfußball im Allgemeinen in den letzten Jahren verändert?

Ich kenne die Entwicklung des Frauenfußballs durch Eileen Campbell, mit der ich in meiner Jugend auch gespielt habe. In den Anfängen war es ziemlich amateurhaft, wenn ich das so sagen darf. Als sie für den FFC Vorderland gespielt hat, konnte man nicht sofort erkennen, dass es sich um die höchste Frauenliga in Österreich handelt.

Ich kann nur sagen, dass sich in den letzten 3 Jahren viel getan hat. Auch der Einstieg eines neuen Ligasponsors hat dem Ganzen mehr Schwung gegeben.

Gerade wir in Altach haben uns vorgenommen, zu zeigen, wie es gehen soll. Mit Top-Trainingsbedingungen, einer hervorragenden Infrastruktur und Kommunikation können wir punkten und eine attraktive Atmosphäre für jeden Spieler schaffen. Dazu kommt, dass alle Spiele im Stadion ausgetragen werden. Diese Dinge sind wichtig und haben einen extremen Mehrwert. Das erkennen natürlich auch die ausländischen Spieler, und wir haben derzeit 6 oder 7 Spieler, die schon in Deutschland gespielt haben.

Wenn wir sehen, dass jetzt auch große Namen wie Rapid und Salzburg in die Akademieligen kommen, dann pusht man sich gegenseitig und schafft eine Entwicklung in der Region.

Aus dem Hype um die EURO 2017 hätte man sicherlich mehr machen können. Meiner Meinung nach hat der Verband etwas verschlafen, weil ihm vielleicht die Mittel fehlten.

Im Allgemeinen waren die letzten 3 Jahre gut und in Ordnung, aber ich denke, dass es im Frauenbereich sicher noch weitere Entwicklungen geben wird.

Ressourcen und Struktur bei SCR Altach

zone14: Was machen Sie im Alltag anders als Rapid, das erst dieses Jahr gestartet ist? Nutzen Sie die gleiche Infrastruktur wie die Männer oder teilen Sie sich diese auf? Und wie sieht es mit den finanziellen Mitteln und der Verteilung der Ressourcen aus?

Was machen Sie im Alltag anders als Rapid, das erst dieses Jahr gestartet ist? Nutzen Sie die gleiche Infrastruktur wie die Männer oder teilen Sie sich diese auf? Und wie sieht es mit den finanziellen Mitteln und der Verteilung der Ressourcen aus?

Was die Infrastruktur betrifft, so haben wir einen professionellen Campus, wo die Männer jeder Mannschaft untergebracht sind. Dort befinden sich auch die Krafträume, Physioräume usw.

Aber auch die Frauen, die erste Mannschaft, haben ihre eigenen Kabinen. Die zusätzlichen Räume, wie der Videoanalyseraum, der Kraftraum und der Physioraum, werden von den Profimannschaften der Männer und Frauen und natürlich auch von den zweiten Mannschaften gemeinsam genutzt. 

Die Ressourcen sind überall gleich verteilt. Wir sorgen dafür, dass die Trainingsbedingungen stimmen. Die Spiele werden im Stadion ausgetragen, das heißt, man muss nicht mehr befürchten, dass das Spiel bei schlechtem Wetter abgesagt wird, das gibt mehr Planungssicherheit.

Aber es ist natürlich sehr wichtig, dass die Spiele nicht übereinander geschnitten werden oder sonst etwas. Aber es funktioniert eigentlich ganz gut. Und ja, so ist es vor drei Jahren entstanden.

Natürlich ist das am Anfang ein extremer Schritt. Dann wird auch viel darüber gesprochen, ja, was müssen die Frauen jetzt machen, warum sind sie da und so weiter? Aber das braucht auch ein bisschen Zeit.

Und ich würde sagen, dass das erste Heimspiel der Frauen bei uns einen sehr, sehr großen Einfluss auf den gesamten Verein hatte. Viele Leute sagten: Wow, das ist wirklich cool, die spielen guten Fußball, es macht Spaß, ihnen zuzusehen. Und so hat sich die ganze Sache entwickelt.

Um noch einmal auf das Thema Sponsoring und Finanzen zurückzukommen: Das Frauenteam ist eigentlich komplett selbsttragend. Es gibt einen kleinen Betrag, der von der Unterstützung der Männer beigesteuert wird, aber der Rest wird komplett von Sponsoren finanziert, mit unserem eigenen Hauptsponsor und mit vielen unserer eigenen Trikotsponsoren. Unsere beiden Vertriebsmitarbeiter unterstützen uns sehr und pushen die ganze Sache jedes Jahr.

Wir haben es geschafft, in diesem Sommer die LED-Sponsorentafeln für alle Frauenspiele aufzustellen und sie an rund 20 verschiedene Partner zu verkaufen. Das zeigt, dass der Frauenfußball in Vorarlberg sehr attraktiv ist, dass die Unternehmen bereit sind, Geld zu investieren, aber auch, dass die Rahmenbedingungen sehr gut sind, um das Ganze voranzutreiben.

Erfolg bei SCR Altach

zone14: Und der Erfolg kommt mit dieser Unterstützung?

Ja, das kommt ganz nebenbei.

Da spielen natürlich mehrere Faktoren eine Rolle. Es wird oft gesagt, wenn die Männer nicht so erfolgreich sind, dann soll der Sportdirektor die Position wechseln, dann kann er es viel besser machen. Aber um ehrlich zu sein, ist es für Frauen einfach viel einfacher.

Ich will Ihnen sagen, dass wir vor zwei Jahren Charlotte Voll von Paris Saint-Germain zu uns geholt haben. Bei den Männern ist es undenkbar, dass eine solche Spielerin zu uns kommt. Aber sie kann Spielzeit bekommen, sie will spielen, und zweitens, die ganze Situation mit der Infrastruktur.

Wir hatten im ersten Jahr unsere Anlaufschwierigkeiten, wir waren auf dem sechsten Platz, wir standen unter großem Druck, weil viele Leute hohe Erwartungen an die Spielerinnen hatten, die gerade erst anfingen, und viele Leute sagten, sie seien Profispielerinnen und müssten jetzt auf einem hohen Niveau spielen. Am Ende hat es mit dem Trainer nicht geklappt und wir mussten im Winter den Trainer wechseln. Aber seitdem haben sich die Dinge eigentlich stetig entwickelt.

Letztes Jahr sind wir punktgleich mit dem SK Sturm Graz auf dem dritten Platz gelandet, das war schon bemerkenswert, aber am Ende haben wir nichts erreicht. Unser Ziel war es eigentlich, nicht auf die europäischen Plätze zu rutschen. Letztendlich muss man sagen, dass es ein Teil unserer Entwicklung ist, denn wir haben Fortschritte gemacht, wir haben gegen den SK Sturm gewonnen, das Cupfinale erreicht und viel Erfahrung gesammelt.

Wie wir schon gesagt haben, gibt es viele Schritte in schneller Folge, die oft zu schnell sind und man überspringt Dinge. Jetzt ist die Stabilisierungsphase, wo das Ganze zusammenläuft, wo man sich um Dinge abseits des Spielfeldes kümmert, wie die administrative Seite, das Trainerteam, und einfach mehr Zeit investiert, um alles rundum zu professionalisieren. Das wird sich am Ende auch positiv auf die Mannschaft auswirken.

Der nächste Schritt kam schon im Sommer mit den ersten Spielerverkäufen, wo sich gezeigt hat, dass man mit Spielerverkäufen tatsächlich Geld verdienen kann. Es gibt Vereine, die Ablösesummen zahlen, Charlotte Voll wurde im Sommer nach Leverkusen verkauft und im Januar wurde Eileen Campbell nach Freiburg verkauft. Das zeigt auch, dass Frauenfußball auch Geld einbringen kann, wenn man einfach auf die richtigen Leute setzt.

Wir haben es auch geschafft, im Sommer zwei zusätzliche Profis zu verpflichten, so dass wir von 8 auf 10 Profispielerinnen gestiegen sind. Es werden immer mehr werden, aber man wird nie sagen können, dass man von 0 Profis auf 20 kommt, weil es für jeden Verein extrem schwierig ist, wenn man solche Schritte machen muss. Es geht auch darum, dass es viele verdiente Spieler in der Mannschaft gibt, die vielleicht sagen, ich kann das nicht, ich kann den Profistatus nicht annehmen, weil zum Beispiel mein Job außerhalb des Fußballs zu wichtig ist.

Es geht auch darum, einen Übergang zu finden, der einfach gut funktioniert. Ich glaube auch, dass, wenn man eine Zeit lang Energie hineinsteckt, dann werden die ersten Erfolge wahrscheinlich nicht monetär und finanziell sein, aber wenn es sich eingependelt hat und erfolgreich ist, dann glaube ich auch, dass man gute Einnahmen erzielen kann, auch im Frauenfußball, nicht nur im Männerfußball. Wenn ich mir das so anschaue, dann hat man in England eine Spielerin für 500.000 und so weiter verkauft.

Das passiert jetzt allmählich, es geht ein bisschen voran, aber letztendlich muss ich auch sagen, wenn man in diesem Jahr Transfererlöse macht, die einfach 10 % unserer gesamten budgetierten Ausgaben ausmachen, dann ist das ein schöner Betrag, wo ich sage, ja, den nehme ich gerne. Wenn ich es schaffe, jedes Jahr 10% der Ausgaben einfach durch Transfererlöse zu decken, ist das sehr, sehr schön, aber letztlich ist es auch das Ziel, dass wir sagen, wir müssen jedes Jahr unsere Spieler verkaufen, weil wir letztlich auch erfolgreich sein wollen, wir wollen international so gut wie möglich abschneiden und dann ist das unser Ziel. Aber es ist einfach extrem bemerkenswert zu sehen, wie ich das Ganze kontinuierlich verbessern kann und wie es dann weitergeht.

Niemand sagt, dass Erfolg keinen Spaß macht, aber ich stecke viel Arbeit hinein und viele schwierige Gespräche, wo es einfach richtig ist, sie zu führen, aber ja, es ist eine große Aufgabe, aber es war nicht einfach in den letzten drei Jahren. Aber jetzt können wir alle, die daran beteiligt waren, stolz darauf sein, dass wir jetzt in der Position sind, in der wir sind.

Unterschiede zwischen Männer- und Frauenfußball

zone14: Was meinen Sie mit Unterschieden, d.h. dass die Manager das anders sehen? Ist es die Vereinsführung oder sind es die Trainer, die eine andere Herangehensweise haben, denn Sie können sich vorstellen, dass ein Trainer, der jetzt eine Frauenmannschaft trainiert, sich ein bisschen anders verhalten muss als bei einer reinen Männergruppe.

Das ist etwas völlig anderes.

Es sind zwei verschiedene Sportarten. Letztendlich wird auf dem Spielfeld das Gleiche gelehrt, aber das Umfeld ist völlig anders. Ich sage, die Frauen sind sehr, sehr dankbar.

Das fängt schon bei zwei Kleinigkeiten an: Wenn man ihnen morgens Bananen in die Umkleidekabine legt, die von der Schule übrig geblieben sind, bekommt man fünf Dankesbriefe, „wie nett von dir“, usw. Bei den Männern hingegen sind diese Dinge ganz normal. 

Aber auch bei den größeren Dingen, wie, ich weiß nicht, ein paar Genesungsstrümpfe, die wir gekauft haben, oder ein kaltes Schwimmbad, sind sie einfach so dankbar, weil sie das vielleicht in den letzten Jahren nicht so erlebt haben, weil sie vieles selbst kaufen mussten, sie mussten dafür sorgen, dass alles gut läuft.  Aber am Ende fängt es ganz oben an. Wenn man Leute hat, die für uns den Ton angeben und sagen, wir wollen das und es ist wichtig, dass wir die gleichen Möglichkeiten haben, dann funktioniert es gut.

Aber um noch einmal auf den Trainer zurückzukommen: Es gibt zwei unterschiedliche Aufgaben für Männer und Frauen. Bei den Frauen muss ich extrem einfühlsam sein. Ich glaube nicht, dass es funktionieren würde, wenn man nach einem Spiel in die Umkleidekabine ginge und die Mannschaft ausquetschen würde, denn am nächsten Tag würden acht Spielerinnen sagen, was ich getan habe und bla, bla, bla. Sie nehmen das oft sehr persönlich, aber so ist es nun mal, und das muss man akzeptieren. 

Als Mann sieht man vielleicht den motivierenden Faktor und denkt, wow, jetzt hat er mich gedrängt, er hat mich verärgert, ich will sicher nicht, dass er sich für mich schämt oder sonst etwas. Aber Frauen interpretieren da ganz andere Dinge hinein. Man muss die Dinge einfach ganz anders angehen. Nicht negativ oder so, sondern einfach das Ganze ein bisschen anders rüberbringen. Ich will damit sagen, dass es nicht funktioniert, wenn man in die Umkleidekabine geht oder die Mannschaft auf dem Spielfeld vor dem Trainer zusammenbringt. Man kann nicht immer laut sein und das ist natürlich anstrengend, aber man muss objektiv sein.

Weitere Entwicklung des Frauenfußballs

zone14: Wir machen die Kampagne so, dass die Sichtbarkeit der Medienpräsenz den Frauen und Mädchen ein wenig zugutekommt und sie sozusagen eine Bühne bekommen, um sich zu präsentieren. Was denken Sie, Sie haben vorhin erwähnt, dass in den nächsten Jahren etwas passieren wird?

Was sollte Ihrer Meinung nach getan werden, um insbesondere den Frauenfußball weiter voranzubringen? 

Ich denke, das Wichtigste wäre, sich extrem um den Nachwuchs zu bemühen. Einfach, dass es viel mehr Mädchen in der nächsten Generation gibt, denn letztendlich wird die Spitze durch die Breite definiert. Je mehr Breite es gibt, desto mehr Spitzenspielerinnen gibt es.

Je besser die Spitzensportler sind, desto besser. Ich glaube einfach, dass es extrem wichtig sein wird, mehr Nachwuchsteams zu haben. Wir haben jetzt selbst eine U14-Mannschaft ins Leben gerufen. Im Sommer kommt noch eine U16-Mannschaft hinzu, was auch sehr wichtig ist. Ich sage, 100 geht wahrscheinlich noch, dass die gemischten Mannschaften spielen, aber früher oder später wird wieder der Punkt kommen, dass man eine U12 oder eine U10 startet. Ich sage, dass der Handball ein bisschen ein Vorbild ist, was das Verhalten angeht, weil sie eigentlich mit einer reinen Mädchenmannschaft ab der U10 anfangen.

Es gibt U10er, U12er, U14er, U16er und U18er. Und irgendwann muss das Ziel sein, dass die großen Vereine das alles abdecken und dass die kleineren Vereine versuchen, das irgendwie zu bündeln. Vielleicht mit gemeinsamen Mannschaften, oder zusammen mit Vereinen in der Nachbarschaft oder so. 

Das Ziel ist, dass einfach mehr Mädchen in den Sport kommen. Das ist sicherlich ein wichtiger Punkt, denn die Qualität der Spielerinnen wird einfach steigen, aber es gibt auch automatisch mehr Ligen, mehr Vereine, die spielen und mehr Interesse von anderen. Das macht das Produkt noch interessanter.

Und der andere Punkt ist einfach, dass es sicherlich noch viel zu tun gibt, was die Professionalisierung der Liga angeht. Es sind jetzt wichtige Schritte gemacht worden, die ein guter Anfang sind, aber es muss noch viel, viel mehr passieren. Und wenn das passiert, dann kommen wir an den Punkt, wo wir sagen, okay, die erste Liga wird noch professioneller, die zweite Liga wird noch professioneller und so weiter.

Wie kann man mehr Mädchen zum Fußballspielen bringen?

zone14: Aber ich sehe, dass es viele Mädchen im Dorf gibt, die aber keinen Fußball spielen. Wie kann man das ein bisschen sichtbarer machen, um die Mädchen für den Sport oder den Fußball zu begeistern?

Ja, das fängt in der Schule an. Als Verein muss man wahrscheinlich in die Schule gehen, andere Aktivitäten starten, vielleicht ein Schulturnier für Mädchen organisieren, an dem jede Klasse im Dorf teilnehmen muss, damit die Mädchen das Fußballspielen lernen, vielleicht vorher ein oder zwei Trainingseinheiten in der Schule machen. Man spielt das Turnier, und dann kann man schon sehen, welche Mädchen interessiert sind. Auch als Verein muss man wahrscheinlich ein bisschen präsent sein und kann viele Anrufe entgegennehmen.

Das bringt uns zurück zum Handball. In der Grundschule wird jedes Jahr ein Handballturnier veranstaltet, bei dem alle Mädchen und Jungen in getrennten Mannschaften spielen.

Sie bekommen alle eine Tüte mit einem Apfel, einem Getränk und einem großen Flyer, auf dem alle Informationen stehen, wo man hingehen kann, wo das Training ist, denn die Kinder kommen immer nach Hause und sagen: „Mama, wir haben heute Handball oder Fußball gespielt, das war so cool, das hat so viel Spaß gemacht!“

Der wichtigste Punkt ist sicherlich, dass man in den Schulen extrem präsent sein muss, weil man die Kinder so gut ansprechen kann, aber auch viel Werbung macht, viel Präsenz in den Medien, mit Kampagnen und so weiter und dann kann man wirklich viel erreichen.

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Zum Verständnis von Kreuzbandverletzungen im Frauenfußball

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Zum Verständnis von Kreuzbandverletzungen im Frauenfußball

Das absolute Minimum war die Vergangenheit, wir fordern mehr

Helena Bates
von Helena Bates
Spieler bei Wiener Sport-Club

Frauenfußballstars und ihre Kämpfe mit Kreuzbandverletzungen

Sam Kerr, Leah Williamson, Beth Mead, Vivianne Miedema und unsere eigene Laura Wienroither. Diese talentierten, starken Frauen sind in den jüngsten Schlagzeilen, weil sie in den höchsten Wettbewerben Höchstleistungen erbringen, Vorbilder für so viele junge Frauen auf der ganzen Welt sind, für die Anerkennung des Frauenfußballs kämpfen und eine der schwersten Verletzungen im Fußball erlitten haben – einen Kreuzbandriss. Die zahlreichen Verletzungsmeldungen haben zu neuen Bedenken und zur Wiederbelebung alter Mythen geführt.

Die Anatomie von Kreuzbandverletzungen und die Herausforderungen bei der Genesung

Die englische Abkürzung ACL steht für das Anterior Cruciate Ligament (vorderes Kreuzband) und befindet sich in unseren Knien. Das Band ist kurz, dick und kräftig und mit dem Oberschenkelknochen und dem Schienbein verbunden. Wenn es reißt oder zerreißt, kann das schreckliche Schmerzen verursachen und eine verheerende Verletzung für alle Beteiligten sein.

Die Genesung von einer VKB-Verletzung dauert etwa 9 bis 12 Monate und umfasst eine Operation, mehrwöchiges Gehen mit Krücken, das Erlernen eines stabilen und bequemen Laufens, monatelange Physiotherapie und zahlreiche Arztbesuche. Wie die Arsenal-Spieler Mead und Miedema in ihrem jüngsten Dokumentarfilm mit dem Titel „Step by Step“ schildern, ist dieser Prozess sowohl für die geistige als auch für die körperliche Gesundheit sehr anstrengend. Dennoch muss man als Zuschauer verstehen, dass diese beiden Spielerinnen im Vergleich zu den meisten Fußballerinnen Zugang zu einigen der besten Einrichtungen und Ressourcen haben.

Der beunruhigende Trend von Kreuzbandverletzungen im Frauenfußball

Ein Hochleistungssportler zu sein bedeutet auch, dass man dem Risiko ausgesetzt ist, sich zu verletzen. Leider gehört dies zum Beruf, und die meisten Sportler erleben diese Höhen und Tiefen. Doch eine Kreuzbandverletzung kann die Karriere verändern oder zumindest massiv beeinträchtigen, vor allem, wenn man keine gute körperliche und mentale Unterstützung hat. Nach Angaben von Sky Sports ist in den letzten 18 Monaten ein massiver Anstieg der Zahl der ACL-Verletzungen bei rund 195 Spitzenspielerinnen im Frauenfußball zu verzeichnen. Doch warum tritt dies gerade im Frauenfußball auf? 

Vorurteile und Durchbrüche im Frauenfußball bei Verletzungen

Jüngste Untersuchungen zeigen, dass weibliche Fußballspielerinnen vier- bis sechsmal häufiger einen Kreuzbandriss erleiden als Männer. Die Frage, warum Frauen anfälliger für diese Verletzungen sind, wird derzeit vor allem in England immer wieder gestellt. Viele sind der Meinung, dass diese Entwicklung beweist, dass Frauen nicht Fußball spielen sollten, zumindest nicht professionell, da sie darauf hinweisen, dass der weibliche Körper nicht mit der Körperlichkeit des Sports umgehen kann. Dieses Argument ist eine Wiederholung des Sexismus, den wir während des 50-jährigen Verbots des Frauenfußballs in England von 1921 bis 1971 erlebt haben, als der englische Fußballverband den Sport als ungeeignet für Frauen bezeichnete. Viele andere Fußballverbände folgten diesem Beispiel und verboten den Frauenfußball in ihren Ländern. Viele Wissenschaftler und Forscher widerlegen diese Theorie jedoch und präsentieren recht beunruhigende Ideen, warum es zu dieser Epidemie gekommen ist.

Die Rolle der Ausrüstung für das Risiko von Kreuzbandverletzungen

Fußballschuhe sind eine der wichtigsten und grundlegenden Voraussetzungen für das Fußballspielen, egal auf welchem Niveau. Die Entscheidung, welche Schuhe man kaufen soll, ist für manche ein sehr langwieriger Prozess, vor allem bei der großen Auswahl an Stilen, Marken und ständig neuen Modellen. Stellen Sie sich vor, Sie gehen in ein Sportgeschäft und finden keinen einzigen Schuh, der Ihnen passt oder der Ihre Größe hat, und Sie müssen einen aus der begrenzten Kinderabteilung wählen. Viele Fußballspielerinnen kaufen ihre Schuhe in der Kinderabteilung oder in der Männerabteilung – eine Frauenabteilung gibt es nicht. Studien haben ergeben, dass das Fehlen von auf Frauen zugeschnittenen Schuhen ein Grund dafür sein könnte, dass sich Frauen häufiger verletzen. Doch es tut sich etwas. IDA Sports hat vor einigen Jahren eine Initiative zur Herstellung von Fußballschuhen für Frauen ergriffen. Dennoch sind sie immer noch das einzige Unternehmen weltweit, das ausschließlich Frauenfußballschuhe herstellt. 

Die Auswirkungen der wachsenden Popularität auf das ACL-Risiko im Frauenfußball

Viele haben in letzter Zeit das wachsende Interesse am Frauenfußball gelobt, da die Zuschauerzahlen steigen, die Wettbewerbe in größeren Stadien ausgetragen werden und mehr Spiele stattfinden. Doch die Intensität des Spielplans, die vielen Reisen und der Mangel an Erholung gefährden die Frauen auch. Der leitende Arzt der FIFPro fand Beweise für einen Zusammenhang zwischen Spitzenspielern, die eine große Anzahl von Spielen bestritten haben, weniger Ruhepausen hatten und viel unterwegs waren und folglich an Kreuzbandverletzungen litten. 

Wie Vivianne Miedema in ihrem Dokumentarfilm aufzeigt, sind diese Spitzensportlerinnen nicht daran gewöhnt und nicht darauf vorbereitet, während ihrer gesamten Laufbahn eine solche Arbeitsbelastung auf sich zu nehmen, im Gegensatz zu den männlichen Athleten, die schon in jungen Jahren eine Spitzenausstattung erhielten. So wurden in der Vergangenheit (und werden auch heute noch) viele Spielerinnen erst recht spät mit dem Kraft- und Konditionstraining vertraut gemacht. Außerdem haben viele Frauen bereits im Alter von 16 Jahren mit dem Erwachsenenfußball begonnen, was sie ebenfalls einem höheren Risiko aussetzt, und viele tun dies noch immer. Vor zehn Jahren war der Frauenfußball noch nicht da, wo er heute ist, und selbst die leistungsstärksten Athletinnen trainierten und wurden nicht so vorbereitet, wie es heute bei einigen Mädchen der Fall ist. 

Trotz der jüngsten positiven Entwicklungen in Bezug auf den Zugang zu qualitativ hochwertigen Spielfeldern, Einrichtungen, Trainern und anderen Ressourcen sind die Veränderungen in Bezug auf den Zugang immer noch sehr ungleichmäßig zwischen den Ländern und auch auf nationaler Ebene. So ist beispielsweise der Unterschied zwischen Profi- und Semiprofifußball bei den Spielfeldern in den meisten Ländern sehr groß. Obwohl es sich um semiprofessionellen Fußball handelt, werden die Spiele auf Rasenplätzen mit massiven Löchern, unebenem Boden oder fragwürdigem kleinem, hartem Kunstrasen ausgetragen, was die Spielerinnen und Spieler gefährdet.

Geschlechtsspezifische Herausforderungen bei Training und Erholung

Darüber hinaus werden die leistungsstärksten Spielerinnen wie „kleine Männer“ behandelt, und viele Bereiche des weiblichen Körpers sind immer noch zu wenig erforscht oder „unentdeckt“, wie etwa der Menstruationszyklus. Weiblichen Fußballspielern werden Kraft- und Konditionierungsprogramme verordnet, die auch für kleine Männer gelten würden. Die Unterschiede in der körperlichen Struktur und den Bedürfnissen werden völlig ignoriert, und Tabuthemen wie der Menstruationszyklus werden nicht berücksichtigt, wenn es darum geht, wie eine Spielerin wieder in Form gebracht werden kann. Studien haben gezeigt, dass diese Verweigerung der Anerkennung ein weiterer grundlegender Faktor ist, der die Karrieren von Frauen zerstört. Auch hier gilt, dass nur in einigen der höchsten Ligen die medizinischen Teams die Trainingspläne der Spielerinnen an ihren Zyklus anpassen. 

Wie in „Step by Step“ erklärt, wird der Menstruationszyklus jedoch als ein Faktor, nicht als Ursache erkannt. Katrine Kryger, Expertin für weibliche Biomechanik und Sportausrüstung, hält es für wichtig, dies zu verstehen, damit die Gesellschaft dies nicht zu einem Argument gegen den Frauenfußball macht. Wäre die Verletzung auf den Menstruationszyklus zurückzuführen, würden Männer nicht auch unter Kreuzbandverletzungen leiden. Dennoch ist es wichtig, die Auswirkungen des Menstruationszyklus zu verstehen, um den Spielerinnen zu helfen, ihr Bestes zu geben und sie vor Verletzungen zu verschiedenen Zeitpunkten ihres Zyklus zu schützen. Dies ist ein Teil der verschiedenen Faktoren, die zu dieser Epidemie beitragen. Der Frauenfussball muss darauf achten, dass Themen, die das Leben und die Ziele von Frauen bestimmen, nicht das Erlernen des Schutzes ihres Körpers beeinträchtigen, während sie das tun, was sie lieben. 

Persönliche Perspektiven zur Erfahrung und Behandlung von Kreuzbandverletzungen in Österreich

Obwohl die Zahl der Fälle in England hoch ist, ist die Rate der Kreuzbandverletzungen auch in anderen Ländern hoch. Ich spiele seit etwa 13 Jahren Fußball und habe mehrere Fälle von Kreuzbandverletzungen im Mädchen- und Frauenfußball gesehen. In den 10 Jahren, in denen ich in Wien gespielt habe, habe ich mehrere Mädchen und Frauen erlebt, die diesen anstrengenden Genesungsprozess meist alleine durchlaufen haben. Da sich der Mädchen- und Frauenfußball noch in der Entwicklung befindet und nicht alle Vereine den gleichen Zugang und die gleichen Ressourcen haben, müssen viele auf externe Hilfe wie Ärzte und Physiotherapeuten zurückgreifen, um wieder auf das Spielfeld zurückzukehren. Dies erfordert nicht nur Zeit und Mühe und kann zu einem Gefühl der Ausgrenzung führen, sondern nicht jedes Mädchen oder jede Frau kann sich diese zusätzliche Unterstützung auch finanziell leisten.

Ich spreche aus eigener Erfahrung: Die Rückkehr nach zwei Operationen ist extrem schwierig und kostet viel Energie. Ich hatte das Glück, dass ich von meiner Familie und meinen Freunden unterstützt wurde und eine sehr gute medizinische Versorgung erhielt. Doch obwohl ich in der Reservemannschaft eines Erstligisten spielte, musste ich mich außerhalb des Vereins medizinisch versorgen lassen. In den letzten Jahren hat sich der Fußball in Österreich stark entwickelt, aber es gibt noch so viel Gesprächs- und Handlungsbedarf. Es ist von entscheidender Bedeutung, dass die Unterstützung gleichmäßig auf die Ligen verteilt wird und dass ein Mädchen oder eine Frau auf jedem Niveau die Unterstützung erhält, die sie braucht, insbesondere wenn sie eine Kreuzbandverletzung hat.

Der Weg nach vorn: Anerkennung und Berücksichtigung der Bedürfnisse von Frauen

Medizin und Sportwissenschaft haben sich bisher meist auf den männlichen Körper als Prototyp konzentriert, und erst seit kurzem wird der weibliche Körper gesondert analysiert. Spieler und Betreuer müssen mehr über den weiblichen Körper erfahren und wissen, wie sie ihn optimal erhalten können. Wir sind anders als Männer, und das ist nichts Schlechtes. Es muss zur Normalität werden, dass wir mit unserem medizinischen Personal, unserem Physiotherapeuten oder unserem Trainer über unseren Menstruationszyklus und dessen Auswirkungen auf uns sprechen. Die Menschen müssen Frauen genauso behandeln wie Männer, aber das bedeutet auch, dass sie verstehen müssen, was eine Fußballspielerin braucht. In der Vergangenheit waren wir nicht in der Lage, offen über das zu sprechen, was wir so gerne tun, also haben wir uns mit dem Nötigsten begnügt: mit den Schuhen, die wir bekommen konnten, mit dem Spielfeld, auf dem wir spielen konnten, und mit dem Training oder der Unterstützung, die wir bekommen konnten. Aber das war die Vergangenheit, jetzt verlangen wir mehr. 

Schlussfolgerung: Mehr für den Frauenfußball fordern

Österreich hat jetzt die Chance, Teil einer Bewegung zur Gleichstellung von Männern und Frauen zu werden, indem es anerkennt, dass Frauenfußball getrennt vom Männerfußball betrachtet werden muss. Die Vereine müssen beginnen, ihre Spielerinnen zu verstehen und mit ihnen über die sie betreffenden Themen zu sprechen und Trainingseinheiten zu entwickeln, die für sie wertvoll sind. Mit einem so starken Nationalteam und so vielen jungen, aufstrebenden Spielerinnen hat Österreich das Potenzial, als eines der besten Länder im Frauenfußball zu gelten, wenn wir uns dieser Bewegung anschließen, die jetzt in England in Gang gekommen ist. Lernen Sie, Ihre Spielerinnen zu verstehen, behandeln Sie sie mit Respekt und geben Sie ihnen die Chance, mit den richtigen Mitteln ihr volles Potenzial zu erreichen. Geben Sie der nächsten Generation die beste Chance, eine erfolgreiche und gesunde Karriere zu machen.

FAQ

Unter einer VKB-Verletzung versteht man den Riss oder die Ruptur des vorderen Kreuzbandes, eines wichtigen Bandes im Knie, was zu starken Schmerzen und einem langwierigen Genesungsprozess führt.

Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass biomechanische und physiologische Faktoren bei Frauen häufiger zu Kreuzbandverletzungen führen als bei Männern.

Die Genesung von einer VKB-Verletzung dauert in der Regel etwa 9 bis 12 Monate, einschließlich Operation, Rehabilitation und schrittweiser Wiederaufnahme des Spiels.

Die Anpassung der Ausrüstung (z. B. Fußballschuhe), ausreichende Ruhe- und Erholungszeiten, frauenspezifisches Training und medizinische Betreuung können dazu beitragen, das Risiko von VKB-Verletzungen zu verringern.

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Die Geschichte des Frauenfußballs

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Die Geschichte des Frauenfußballs

Die Geschichte des Frauenfußballs ist nicht nur eine Chronik sportlicher Ereignisse. Sie ist auch ein faszinierendes Spiegelbild gesellschaftlicher Veränderungen und des anhaltenden Kampfes um Gleichberechtigung. Die Reise führt von den Anfängen in England bis zu den jüngsten globalen Entwicklungen und zeigt eine spannende Zeitachse. Die Dynamik dieses Sports spiegelt nicht nur die Entwicklung des Frauenfußballs wider, sondern auch den Wandel gesellschaftlicher Normen und Werte.

Die Anfänge des Frauenfußballs

Das Vereinigte Königreich, die Wiege des Fußballs, spielte eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Frauenfußballs im 19. In den Schulen Englands war es nicht ungewöhnlich, dass Mädchen den aufkommenden Sport ausübten. Am 23. März 1895 fand das erste dokumentierte Frauenfußballspiel zwischen England North und England South statt. Die skurrile Anekdote, dass die Spielerinnen damals keine typische Sportkleidung, sondern Hüte und Röcke trugen, verdeutlicht die kulturellen Normen jener Zeit.

Lange Schatten der Unterdrückung

Stattdessen fand die vielversprechende Entwicklung des Frauenfußballs in England 1921 ein jähes Ende. Frauen wurde der Zutritt zu den Stadien mit der fragwürdigen Begründung verwehrt, Fußball sei für Frauen „ungeeignet“ und dürfe daher nicht gefördert werden. Dieses einschneidende Verbot dauerte 49 Jahre, bis Frauen 1970 endlich wieder offiziell in den Stadien spielen durften. Diese dunkle Zeit war nicht nur ein Rückschlag für den Sport, sondern auch ein trauriges Kapitel in der Geschichte der Gleichberechtigung.

Die Probleme und Durchbrüche des Frauenfußballs in einem Bild

Kampf um Anerkennung

In Deutschland wurde 1930 der erste Frauenfußballverein gegründet, aber nach einem Jahr aufgrund heftiger Proteste wieder aufgelöst. In der Zeit des Nationalsozialismus wurde Frauen das Fußballspielen als ihrer Geschlechterrolle nicht angemessen erklärt. Der Deutsche Fußballbund verhängte 1955 ein offizielles Frauenfußballverbot, das erst 1970 wieder aufgehoben wurde. In Österreich gab es bereits 1936 eine Frauenfußballmeisterschaft, die jedoch nur von kurzer Dauer war. Die Gründung der Frauenliga des Österreichischen Fußballbundes 1972 und die offizielle Anerkennung des Frauenfußballs 1982 verdeutlichen den mühsamen Kampf um Akzeptanz und Gleichberechtigung.

Ode an den Widerstand

Der Widerstand der Frauen gegen Unterdrückung und Diskriminierung im Fußball ist eine inspirierende Geschichte. Trotz zahlreicher Rückschläge und Hindernisse haben die Pionierinnen des Frauenfußballs dazu beigetragen, dass der Sport heute in einem neuen Licht erscheint. Ihre Entschlossenheit hat nicht nur Tore auf dem Spielfeld geschossen, sondern auch Türen für zukünftige Generationen von Fußballerinnen geöffnet.

Ein Meilenstein für die Gleichstellung

Ein revolutionärer Moment ereignete sich 2019, als die US-amerikanische Frauenfußballmannschaft den Weltmeistertitel gewann. Als Reaktion auf Diskriminierung reichte das Team eine bahnbrechende Sammelklage gegen den US-Fußballverband ein, um die Prämien zu erhalten, die sie erhalten hätten, wenn sie nach den Regeln der Männer bezahlt worden wären. Dieser Widerstand hallte durch die Sportwelt und schuf einen unumstrittenen Präzedenzfall für die Forderung nach Gleichbehandlung.

Der juristische Weg zur Gleichstellung

Die Klage der US-Fußballerinnen gegen den Verband war nicht nur ein sportliches Ereignis, sondern auch ein juristischer Meilenstein. Der Kampf um gleiche Bezahlung und gleiche Bedingungen führte zu einer intensiven Debatte über Geschlechtergerechtigkeit im Sport. Auch wenn die Klage im Mai 2020 vor Gericht scheiterte, ist sie richtungsweisend für zukünftige Diskussionen und Veränderungen.

"Frauen sind erst später dazu gekommen, deswegen mussten sie sich sehr viele Dinge erkämpfen, die für Männer im Fußball völlig selbstverständlich waren."
Jasmine Sommer
Real Girls Play Soccer

Ein Blick auf bestehende Barrieren

Die Diskussion um Gleichberechtigung im Frauenfußball umfasst verschiedene Bereiche. Neben der finanziellen Gleichstellung geht es auch um gleiche Trainingsmöglichkeiten, den Zugang zu qualitativ hochwertigen Spielfeldern und eine angemessene Unterstützung durch Sponsoren und Medien. Die bestehenden Barrieren werden zunehmend erkannt und erfordern ein gemeinsames Engagement von Sportorganisationen, Medien und Gesellschaft.

Vielversprechende Perspektiven

Die Geschichte des Frauenfußballs ist nicht nur eine Reise durch Höhen und Tiefen, sondern auch ein Spiegelbild gesellschaftlicher Entwicklungen. Die aktuellen Erfolge und die wachsende Anerkennung lassen jedoch auf eine vielversprechende Zukunft schließen. Auch wenn der Weg zur Gleichberechtigung noch nicht vollständig geebnet ist, zeigen die positiven Entwicklungen, dass die Perspektiven für den Frauenfußball immer vielversprechender werden. Die anhaltenden Bemühungen und der stetige Kampf um Gleichberechtigung geben wichtige Impulse für die Weiterentwicklung dieses faszinierenden Sports.

Empowerment durch Frauenfußball

Die zunehmende Sichtbarkeit von Frauen im Fußball hinterlässt nicht nur ein Vermächtnis, sondern prägt auch die Zukunft des Sports. Junge Mädchen sehen in den Spielerinnen Vorbilder, die ihnen zeigen, dass ihren Träumen keine Grenzen gesetzt sind. Die wachsende Beteiligung von Frauen auf allen Ebenen der Gesellschaft verspricht eine Zukunft, in der Frauen im Sport selbstverständlich anerkannt und gefeiert werden.

Weltweiter Siegeszug

Der Frauenfußball hat in den letzten Jahren weltweit einen erstaunlichen Aufschwung erlebt. Internationale Turniere erfreuen sich wachsender Beliebtheit und die steigende Qualität des Spiels spiegelt sich in wachsenden Zuschauerzahlen wider. Die Spielerinnen werden zunehmend zu Vorbildern, inspirieren junge Mädchen und festigen ihre Rolle als wichtige Akteure im Sportgeschehen.

Ein Schritt in Richtung Normalität

Der wachsende Erfolg des Frauenfußballs auf internationaler Ebene trägt dazu bei, dass der Sport aus seinem Schattendasein heraustritt und als eigenständige Disziplin anerkannt wird. Das Interesse von Sponsoren, Medien und Fans wächst, Frauenfußballspiele werden zu Großereignissen. Dieser weltweite Siegeszug ist nicht nur eine Belohnung für die Spielerinnen, sondern auch ein Zeichen für den gesellschaftlichen Wandel.

Über den Sport hinaus

Frauenfußball wirkt weit über das Spielfeld hinaus als Katalysator für sozialen Wandel. Er trägt dazu bei, Geschlechterstereotype aufzubrechen und eine Plattform für Diskussionen über Gleichberechtigung zu schaffen. Von der Einführung fairer Prämien bis hin zur verstärkten Medienpräsenz – der Frauenfußball fordert bestehende Normen aktiv heraus und ebnet den Weg für eine inklusivere Sportlandschaft.

Frauenfußball als soziales Statement

Die Präsenz von Frauen im Fußball dient als Symbol für den Wandel der Geschlechterrollen in der Gesellschaft. Der Sport ermöglicht es Frauen, ihre Stimme zu erheben und gegen Vorurteile anzukämpfen. Die aktive Teilnahme von Frauen am Fußballgeschehen ist nicht nur ein sportlicher Akt, sondern auch ein gesellschaftliches Statement für Gleichberechtigung und Selbstbestimmung.

"Warum merken sie nicht, dass Frauenteams immer in die zweite Reihe gestellt werden? Männer werden immer priorisiert, auch wenn Frauenteams besser abschneiden. Das ist eine Frage des Geldes und des Sponsorings. Der Frauenfußball bleibt auf der Strecke. Solange sich die Prioritäten nicht ändern, wird der Frauenfußball ein Schattendasein führen."
Lara Krampf
Spielerin bei DSG Dynamo Donau

Fazit

Ein Blick auf die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Frauenfußballs zeigt, dass dieser Sport nicht nur ein Spiel ist, sondern auch ein mächtiges Instrument für Veränderung und Gleichberechtigung. Mit jeder Generation von Spielerinnen und Fans wächst der Widerstand und die Entschlossenheit, den Frauenfußball als integralen Bestandteil der globalen Sportkultur zu etablieren. Die Reise ist noch nicht zu Ende, aber der Weg weist in eine Richtung der Veränderung, die weit über das Spielfeld hinausgeht.

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Frauen im Fußball: Interview mit Anna Ressmann

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Frauen im Fußball: Interview mit Anna Ressmann

Im Rahmen unseres Fokus: Frauen im Fußball sprachen wir kürzlich mit Anna Ressmann, die derzeit neben ihrer Tätigkeit als Frauenfußballverantwortliche beim FC Mariahilf Frauen im Vorstand des Frauenausschusses des Wiener Fußballverbandes sitzt.

Kannst du dich kurz vorstellen und wie bist du zum Fußball gekommen?

Mein Name ist Anna Ressmann. Ich bin eigentlich durch meinen Taufpaten Rudolf Czech zum Fußball gekommen. Er war damals bei St. Rochus, einem Fußballverein, der in der DSG spielte und auch eine Ligamannschaft (Nachwuchsteam) hatte. Meine Schwester und ich haben dort ein paar Mal mit den Jungs gespielt. Dann hatte Rochus irgendwann eine Frauenmannschaft. Da waren wir etwa 17 Jahre alt. Dann haben wir dort zwei oder drei Spielzeiten gespielt und dann bin ich zu Mariahilf gewechselt. Das war 2006 und 2008 bin ich dann in den Vorstand eingetreten. Seit 2011 bin ich die Frauenfußballverantwortliche bei Mariahilf. 2017 bin ich auch dem Frauenkomitee Frauenausschuss des WFV beigetreten. Und im Moment bin ich dort für die Landesliga zuständig, also stellvertretende Obfrau im Frauenausschuss des WFV der Landesliga und verantwortlich für die Mädchenligen.

Wie viele rein weibliche Teams gibt es in Wien?

Grundsätzlich haben wir drei große Großfeld-Ligen in Wien. Leider hat die Landesliga, die stärkste der drei, in diesem Jahr nur acht Teams. Die erste Klasse hat elf Teams und die zweite Klasse hat sechs Teams. Insgesamt gibt es etwa 25 Großfeldteams. Und dann haben wir auch die Kleinfeldteams. Das sind weitere acht plus ein paar in der DSG Liga.

Wie hat sich das in den letzten Jahren entwickelt?

Es gab wenig Entwicklung, oder eher fast Rückschritte in den Frauenligen. Tatsache ist, dass wir ständig Teams verlieren, und dadurch die Anzahl der Teams stagniert bzw. viel zu langsam steigt. Manchmal werden es weniger, manchmal mehr. Positiv ist, dass wir in Wien zumindest nun wieder 3 Ligen haben, vor kurzem waren es nur 2. Aus der Newcomer League hoffen wir, dass sich mehr Großfeldteams entwickeln und somit die Teamanzahl steigt. Aber im November habe ich zumindest die neuesten Daten zum Mädchen- und Frauenfußball erhalten. Und die Anzahl der Neuanmeldungen steigt. Natürlich gab es einen deutlichen Einbruch in Coronazeiten. Danach sieht man aber wieder einen Anstieg. Dafür gibt es jetzt auch Mädchenligen, zumindest im Frühling gibt es 30 Mädchenmannschaften, die auch in den Mädchenligen spielen. Diese Teams gab es vor anderthalb Jahren noch nicht einmal und die sind die Basis für mehr Frauenteams. Es hat also bereits eine Entwicklung gegeben. Denn ich glaube, obwohl der allgemeine Trend ist, dass die Vereine Mitglieder im Fußball verlieren, steigt die Anzahl der Spielerinnen in Wien. Wir machen aber immer noch einen sehr kleinen Teil aus. Prozentual sind es 7% der Fußballer*innen Mädchen und Frauen.

Wie hat sich der Frauenfußball in den letzten Jahren verändert?

Ich denke, es hat sich im Allgemeinen verbessert. Mehr Vereine bieten jetzt Mädchen- und Frauenfußball an. Also hat sich schon etwas getan. Was die Zuschauerzahlen betrifft, denke ich nicht, dass sich viel verändert hat. Ich weiß nicht, wie wir im Vergleich zur
Männer-Landesliga stehen, aber weit darunter und auch in Bezug auf Geld. In der Herren Landesliga bekommen die Spieler schon ordentlich Gage, in der Frauen Landesliga zahlen die Spieler*innen Mitgliedsbeitrag. In finanzieller Hinsicht sind wir natürlich weit darunter. Strukturelle Probleme sind immer noch eine große Schwierigkeit. Das ist das, was wir jetzt angehen wollen. Wenn man sich die Platzverteilung ansieht, haben so viele Vereine keinen Platz für Mädchen- und Frauenfußball. Sie haben zehn Nachwuchsteams, also zehn Jungen-Teams und zwei Männer-Kampfmannschaften. Aber genau für das Mädchen- oder Frauen-Team gibt es dann keinen Platz? Und das ist genau etwas, wo wir diese Probleme aufzeigen wollen. Wo wir zusammen hinweisen wollen und das transparent machen wollen, um dann gemeinsam Förderungen zu erarbeiten, um die Vereine zu belohnen, die den Platz auch anbieten. Viele Vereine nehmen da leider immer noch lieber einen Untermieter, weil da direkt Geld reinkommt oder es interessiert sie einfach zu wenig.

Wie wichtig ist die richtige Jugendarbeit, um bei mehr Mädchen die Leidenschaft für Fußball zu wecken?

Ja, das ist wichtig und etwas, das sich in den letzten Jahren deutlich verbessert hat. Mädchen spielten früher in gemischten Programmen mit den Jungs. Später gab es einige Vereine, die ein reines Mädchentraining anboten. Aber es war schwierig für sie, die Mädchen bei Laune zu halten. Es war schwierig, Freundschaftsspiele zu organisieren. Und den Jungsligen beizutreten, war wirklich nur für die Besseren. Und nicht jeder Verein kann die besten 10 oder 20 Prozent der Mädchen haben. Das ist einfach nicht möglich.

Dann haben wir uns mit den Vereinen zusammengesetzt und uns angesehen, in welchen Altersgruppen Bedarf besteht. So haben wir letztes Frühjahr die Mädchenliga gegründet eingerichtet. Man kann bereits einen starken Anstieg sehen. Wir haben mit 17 Teams in den Mädchenligen angefangen. Das waren 17 neue Teams, die es vorher nicht gab. Und jetzt haben wir im Frühjahr 30. Leider mussten wir aber auch feststellen, dass einige Teams aufgeben mussten. Also ist es auch dort nicht so einfach. Aber es gibt eine positive Entwicklung. Und die jungen Mädchen sind auch das Wichtige, sie sind eigentlich die Basis.

Man braucht junge Talente, um später gute Spielerinnen zu produzieren. Und sie müssen so früh wie möglich anfangen.

Gibt es generell eine Tendenz, dass Mädchen später mit dem Fußballspielen beginnen als Jungs?

Ja, definitiv. Das war auch einer der Gründe, warum wir die Mädchenligen eingerichtet haben, weil die Mädchen im Durchschnitt einfach viel später anfangen. Und dann hast du das Problem, dass wenn sie gegen Jungs spielen, einfach ein paar Jahre Unterschied an Erfahrung aus sportlicher Sicht vorhanden ist. Denn die Mädchen beginnen erst mit 13, 14 oder sogar 15 und älter. Da kann man die Jahre, die vergangen sind, auf die Jungs, die mit fünf, sechs oder sieben anfangen, nicht aufholen.

Gibt es Gründe dafür, warum es immer noch so ist?

Es gibt mehrere Gründe. Es ist sozial immer noch teilweise in der Gesellschaft verankert, dass Fußball eine Männersportart ist, und es ist oft nicht einmal bekannt, welche Vereine Fußball für Mädchen anbieten. Und auch, dass einige Vereine einfach keine Mädchen wollen. Leider ist das immer noch der Fall. Obwohl es prinzipiell einen Aufschwung gibt.

Welche Rolle spielen Sponsoren und Partner beim Aufbau und der Unterstützung von Frauenmannschaften und wie können diese Beziehungen gestärkt werden?

Nun, aus allgemeiner Sicht hat die Frauen-Bundesliga in diesem Jahr einen Sponsor bekommen. Außer der Bundesliga gibt es aber keine Frauen-Liga in unserem Landesverband, die einen Sponsor hat. In der Männerliga gibt es zum Beispiel den Landespokal, der von einem Sponsor unterstützt wird, der Frauenpokal nicht. Ich weiß nicht, wie es den einzelnen Vereinen geht, ob sie schon GroßSponsoren an Bord haben oder nicht. Wahrscheinlicher ist aber, dass es, wenn dann, Sponsoren bei den Bundesliga-Vereinen gibt. Also es gibt durchaus Raum für Sponsoren in unserem Spiel unseren Ligen

Vielleicht ist es auch eine Gelegenheit für Unternehmen, Trends zu setzen?

Ja, definitiv. – Die neue Londoner U-Bahn-Linie als Beispiel, sie wurde auch nach den Lionesses benannt. International gibt es einige wirklich gute Beispiele, die gesetzt werden. Wenn also jemand die Mädchenliga sponsern möchte oder die Wiener Damen Ligen, können sich die Unternehmen sehr gerne melden.

Was sind aktuell neben den finanziellen Ressourcen noch andere Probleme?

Neben den angesprochenen strukturellen Problemen, freiwillige Funktionär*innen zu finden. Die Mädchenteams finden teilweise nicht genug Spielerinnen. Wir haben auch versucht, uns mit Sara Telek und Kickmit zu vernetzen, zum Beispiel. Weil sie direkt in den Schulen sind. Die Vereine können so die Sara anschreiben und zum Training kommen, damit sie direkten Kontakt mit den Spielerinnen haben. Aber es kostet alles viel Zeit. Heutzutage bekommt man natürlich viele neue Spielerinnen über soziale Netzwerke. Aber man braucht auch Ressourcen und ein bisschen Expertise, um sich um diese zu kümmern. Ich denke, man kann es nicht auf einen Faktor reduzieren.

Wie sieht es aus mit Rollen für Frauen abseits des Spielfeldes?

Die Welt der Funktionäre ist sehr männerdominiert, was verständlich ist, weil es einfach so viel mehr Fußballer gibt. Und am Ende wird ein Teil dieser Fußballer irgendwann Funktionär. Es ist dasselbe bei Fußballerinnen und die Zahl steigt langsam. Hoffentlich steigt dadurch irgendwann auch die Zahl der Fußballfunktionärinnen. Man muss sich aber als Frau dann schon auch überlegen, ob man in einem solch männerdominierten Bereich auch wirklich willkommen ist, das ist das Eine. Man muss sich immer überlegen, ob man als Verein Frauen im Vorstand willkommen heißt -das ist leider manchmal noch nicht der Fall. Dann müssen wir auch schauen, ob und wie wir es schaffen, dass Frauen sich wohlfühlen und mit uns arbeiten wollen. Andererseits ist es generell so, dass es einfach zu wenige Fußballer*innen gibt, die die Zeit aufbringen können oder wollen, um einen Unterschied zu machen. Ich glaube, wenn ein paar sagen, okay, wir wollen jetzt einen Unterschied machen, dann klappt das auch. Aber man braucht eben ein paar motivierte Leute. Das ist nicht so leicht zu finden.

Was können/müssen die Regionalverbände tun, um den Stellenwert des Frauenfußballs zu erhöhen?

Nun, die meiste Arbeit im Wiener Fußballverband wird von Freiwilligen ehrenamtlich geleistet. Was ich eigentlich empfehlen würde, sind viel mehr junge Leute im Vorstand. Ich würde gerne eine Verjüngung der Strukturen sehen, die Mehrheit der Spielerinnen ist in einem Alter, das überhaupt nicht im Vorstand vertreten ist. Ich glaube, ich bin das jüngste Mitglied im Vorstand. Ich bin schon in meinen späten 30ern, also bin ich weit weg von meinen frühen 20ern. Es gibt auch nur zwei Frauen im gesamten Vorstand. Wir arbeiten auch gerade an einem Fünf-Jahres-Plan für Mädchen- und Frauenfußball in Wien. Und es wird auch ein gemeinsames Treffen geben, um gemeinsame Ziele auszuarbeiten. Dort wollen wir all das vorbereiten, was wir im Mädchen- und Frauenfußball erreichen wollen und auch einen Weg skizzieren und Konzepte ausarbeiten, wie wir dorthin kommen.

Welchen Einfluss haben Profifußballerinnen auf Veränderungen im Frauenfußball?

Es ist viel besser geworden, denn als ich jung war, gab es einfach niemanden, mit dem ich mich identifizieren konnte. Es gab ja auch nichts im Fernsehen oder so, zu dem ich als Vorbild aufschauen hätte können. Heutzutage ist es viel besser. Wenn man die jungen Spielerinnen fragt, haben sie verschiedene Antworten, wer ihre Vorbilder sind, manchmal männliche, manchmal weibliche Vorbilder, aber sie sind präsent, sie kennen die Nationalspielerinnen. Man hat es jetzt auch in Wien gesehen beim Freundschaftsspiel gegen Frankreich. Das Stadion war voll, also das Potenzial ist definitiv da, dass genug Leute kommen und zuschauen.

Warum sollen Mädchen mit dem Fußballspielen anfangen?

Ich spiele selbst immer noch Fußball und habe jetzt nach einer Pause wieder angefangen. Es ist ein Teamsport, der viel Spaß macht und einem viel zurückgibt. Gemeinsam zu spielen und zu trainieren ist etwas ganz Besonderes und bereitet Freude. Die Freude, die man auf einem Spielfeld sieht, macht einfach irrsinnig viel Spaß. Mein Traum ist, dass jedes Mädchen oder jede Frau in Wien Fußball spielen kann. Leider gibt es dafür noch nicht genug Vereine. Ich würde mir wünschen, dass alle die Möglichkeit haben, Fußball zu spielen.

Anna Ressman at Frauen im Fußball - The Talk
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Sara Telek über das Schiedsrichterin sein, die Herausforderungen und Unterschiede zu männlichen Kollegen

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Sara Telek über das Schiedsrichterin sein, die Herausforderungen und Unterschiede zu männlichen Kollegen

In einem spannenden Interview gewährt uns die erfahrene Bundesliga- und UEFA-Schiedsrichterin Sara Telek tiefe Einblicke in ihre facettenreiche Reise durch die Welt des Sports. Von ihren Anfängen als Schülerin, die in den Pausen auf dem Schulhof Fußball spielte, bis zu ihrer beeindruckenden Karriere als Schiedsrichterin. Ein einzigartiger Einblick in die Herausforderungen und Triumphe im Leben einer Frau, die sich in einer von Männern dominierten Branche durchsetzt.

Sie berichtet nicht nur über ihren eigenen Werdegang, sondern äußert sich auch zu wichtigen Themen des Fußballs wie den VAR, die Entwicklung des Frauenfußballs in Österreich und ihren Erfahrungen als Schiedsrichterin in einem von Emotionen geprägten Umfeld. Durch ihre offenen und klaren Worte werden uns nicht nur Einblicke in ihre persönliche Entwicklung gewährt, sondern auch wertvolle Perspektiven auf aktuelle Trends und Herausforderungen im Fußball geboten, insbesondere im Kontext des Frauenfußballs.

Video-Interview: Sara Telek

Von Pinseln zum Fußball

zone14:  Sara, wie bist du aus der künstlerischen Richtung zum Fußball gekommen? 

Sara Telek: Das hat sich eigentlich so ergeben, dass ich in der Schule,in der Kunstschule, immer im Hof zu der Pausenzeit angefangen habe, mit meinen Freunden zu kicken.

Und so hat sich das dann ergeben, dass sich da eine Leidenschaft für den Fußball entwickelt hat, die mir mehr Passion im Sport gegeben hat, als ich sie im Kunstbereich erlebt hatte.

Anfänge als Fußballspielerin

zone14:  Du hast selbst gespielt: bei ASC Erla, Wiener Viktoria, Wiener Sport-Club und du warst auch eine der Gründerinnen der Dornbacher Girls. War es für dich jemals ein Ziel, Profi zu werden?

Sara Telek: Nein, mir war bewusst, dass ich viel zu spät begonnen habe.

Ich habe erst mit 14, also ab der Oberstufe, zum Kicken angefangen. Ich habe schon gemerkt, dass ich Potenzial hatte mit dem Fuß und dem Ball und in dem Sport talentiert war, weil ich das sehr schnell erlernt hatte. Ich fand es ein bisschen schade, dass ich da nicht schon früher den Weg zum Fußball gefunden habe, weil ich glaube, dann wären vielleicht Optionen und Möglichkeiten da gewesen.

Mir war von Anfang an bewusst, dass ich das einfach nur für mich und für den Spaß mache. Vor allem kicken im Park, das habe ich besonders gerne gemacht. Und es war für mich einfach nur für das Gefühl, für die Freude, für den Spaß. Das war eigentlich so mein Anfang.

Mir war lange Zeit gar nicht bewusst, dass es dieses Angebot, in einem Verein zu spielen, gibt. Ich komme eigentlich aus einer Antisportfamilie, wo Fußball gar kein Thema war. Von dem her hatte ich gar keinen Zugang jetzt zu dem Angebot Sportverein, Sporttraining, Fußballtraining. Ich habe eigentlich dann zufällig diesen Weg eingeschlagen.

Der Weg zur Schiedsrichterin

zone14: Wie bist du dann Schiedsrichterin geworden? 

Sara Telek: Innerhalb des Matches für 90 Minuten sind gewisse Regeln zu befolgen. Da dachte ich mir, dass es natürlich auch Vorteile hat, wenn ich als Spielerin mich auch für das Regelwerk interessiere und die Spielregeln beherrsche. Zumindest darüber Bescheid zu wissen. Das war die Motivation, warum ich mich dann einfach für den Schiedsrichterkurs angemeldet habe.

Es war nie mein Ziel, dass ich ein Spiel pfeife, sondern ich wollte einfach die Theorie durchgehen und das für mich erlernen. Dann ist es aber so, dass du automatisch, nachdem du die Theorie erlernst, dann auch eine Überprüfung hast. Dann hast du das erste Match und dann das nächste, dann bist du irgendwie automatisch dabei. Das hat einfach seinen Lauf genommen.

Wege zur Spitze

zone14:  Welche Wege geht man, um wirklich ganz nach oben zu kommen?

Sara Telek: Erstens muss einem auch bewusst werden, wo man eigentlich hin will. Sonst ist es genauso wie als Spieler, dass du aufsteigen und absteigen kannst. Du wirst auch bewertet, bedeutet, dass du Punkte sammeln kannst, je nachdem, wie deine Leistung im Spiel ist. Unter anderem werden deine Fitness und deine Regelkenntnisse berücksichtigt.

Es war spannend, du wirst in der Anfangszeit natürlich begleitet, bekommst Feedback oder auch einen Beobachter, der dann einen Bericht schreibt und Inputs gibt. Je mehr du dich mit der Materie befasst und mit den Kollegen in dieser Welt bist, desto mehr versteht man das gesamte System. Dann verstehst du auch die Möglichkeiten, die sich eröffnen. Dass man aufsteigen kann, vom Nachwuchs in den Kampfmannschaftsbereich und von dort zur Leistungsklasse. Dass man in den Talente-Kader aufgenommen werden kann, dass man internationale Assistentin oder Schiedsrichterin werden kann. Das sind dann schon viele Optionen und Chancen, bei denen man natürlich alleine von dem Ehrgeiz oder vom Potenzial her dann schnell Lust kriegt auf mehr.

Persönliche Erfahrungen und Herausforderungen

zone14: Was waren Herausforderungen, die du in deinen Erfahrungen als Schiedsrichterin erlebt hast?

Sara Telek:  Ich denke, dass vor allem die Anfangszeit für einen Schiedsrichter immer sehr herausfordernd ist. Alles ist neu. Man hat noch nicht die Sicherheit, noch nicht die Routine. Man muss auch erst lernen, sich durchzusetzen. Sehr viele Eindrücke von außen wirken auf einen ein und das ist einem teilweise gar nicht so bewusst. Wenn man diese Phase übersteht und dann dabei bleibt, kann man es schaffen. 

Die Dropoutquote ist gerade zu Beginn am größten, da viele negative Erfahrungen machen und vielleicht eine ganz andere Erwartungshaltung haben. Und dann auch enttäuscht sind. Oder schwierig mit Kritik umgehen können, die ihnen am Sportfeld entgegenkommt. Nicht nur an die spielbezogene Kritik, sondern auch an persönliche Kritik. Man muss einfach sehr früh lernen, dass man das trennt. Kritik, Beleidigungen, was auch immer da auf einen prallt. Man das nicht an sich heranlässt, da es eben nicht mit einem persönlich zu tun hat, sondern mit der Funktion und der Rolle, die man ausübt, in der man vielleicht nicht fehlerfrei ist oder gerade am Anfang Schwierigkeiten hat. 

Es ist ständig eine Challenge, jedes Spiel ist anders, jedes Spiel ist an einem anderen Ort, du hast immer andere 22 Charaktere am Spielfeld und das macht es einfach sehr spannend, vielseitig und herausfordernd.

Fairness und Führung am Spielfeld

zone14: Du hast als Schiedsrichterin bereits mehr als 300 Spiele absolviert, insgesamt mit 463 gelben Karten, 21 gelb-roten Karten und 17 rein roten Karten. Bist du eine strenge Schiedsrichterin? 

Sara Telek:  Nein, ich würde eigentlich von mir selbst nicht sagen, dass ich streng bin. Ich bin eher eine Schiedsrichterin, die laufen lässt, die auch aus der Spielperspektive denkt. Ich habe als Spielerin selbst gerne körperbetont gespielt, jetzt bin ich glaube ich keine Schiedsrichterin, die da leicht oder schnell eine Karte zückt. Außer es ist eine gewisse Grenze erreicht.

Ich habe einfach ein gutes Gespür gefunden, glaube ich. Ich weiß, wann ich ein Spiel laufen lassen kann. Natürlich kann ich nicht jedes Spiel gleich laufen lassen, manchmal sind Spieler oder Begegnungen einfach aufgeheizt. Da muss man einfach schon sensibilisiert sein und wissen, da kann ich jetzt vielleicht nicht so viel durchgehen lassen oder so körperbetont spielen lassen. Sonst wird das Spiel dann schwieriger zu leiten.

Gespür für Charaktere

zone14: Würdest du dich als Menschenkennerin bezeichnen? In dem Sinne, dass du schnell verstehst, welche Charaktere es innerhalb der Mannschaften gibt?

Sara Telek: Ich glaube schon, dass mir diese Fähigkeit sehr viel geholfen hat. Von Beginn an schon, wenn man Menschen oder Charaktere lesen kann und Situationen rechtzeitig vorab oder präventiv erkennt, dann hat man schon sehr viel gewonnen. Man kann verhindern, dass es überhaupt zu weit geht, weil man erkennt, dass es jetzt kritisch wird. Beziehungsweise glaube ich schon, auch wenn man Gesichtsausdrücke oder auch Mimik und Gestik gut interpretieren kann, dass einem dann die Rolle Schiedsrichter oder Schiedsrichterin leichter liegt.

Bedenken und Schattenseiten

zone14: Hat es jemals Zweifel bei dir gegeben, während eines Matches? An die eigene Leistung, aber auch bezüglich Kommentaren von Fans und Spielern.

Sara Telek: Ich glaube schon ein oder zwei Spiele gerade im Nachwuchsbereich, wo ich gemerkt habe, die sind mir nahe gegangen und da hatte ich einfach sehr viel zu lernen oder aufzuarbeiten und war bei dem einen Spiel sicherlich noch nicht mein bester Tag.

Ich war damals vielleicht auch noch überfordert, aber ich glaube nicht, dass ich überlegt hätte, aufzuhören. Das ist jetzt auch schon sicher über zehn Jahre her. Aber ich glaube schon, dass es bei vielen Kollegen oder Kolleginnen Thema ist. Man braucht eine harte Haut, die habe ich mir sicher auch nochmal stärker zugelegt in den Jahren.

Gleiches Spielfeld, unterschiedliche Kritik

zone14: Gibt es deiner Meinung nach Unterschiede, wenn eine Frau das Spiel leitet, im Gegensatz zu einem Mann?

Sara Telek:  Grundsätzlich glaube ich, dass es, wenn wir davon ausgehen, dass beide das gleiche Level oder die gleiche Leistung abliefern, dass es nicht wirklich einen Unterschied macht. Wenn jemand nicht gut ist, nicht anerkannt oder akzeptiert wird, dann ist es auch unabhängig, ob man Mann oder Frau ist. Dann wird auch die Kritik oder die Konfrontation von den Akteuren da sein. 

Ich glaube, dass einfach andere Schwachpunkte aufgegriffen werden, die kritisiert und genutzt werden, um zu beleidigen. Und das ist halt eben, bei einer Schiedsrichterin wahrscheinlich das Thema Frau, quasi in die Küche gehen zu sollen, bei männlichen Kollegen ist es dann irgendein anderes Merkmal, er ist vielleicht etwas dicker, klein oder hat vielleicht eine Glatze oder Brille. Man sucht sich dann irgendein Detail, das auffällt.

Fair Play gegen Vorurteile

zone14: Wie sieht es mit Frauenfeindlichkeit am Platz aus? Hast du in dieser Richtung etwas erleben müssen?

Sara Telek:  Man hört natürlich schon sowas, gerade vom Zuschauerbereich gibt es sexistische Meldungen. Von Spielern und Trainern eher selten. Ich glaube, dass da jedem auch die Verantwortung und die Rolle bewusst genug ist. Es gibt natürlich auch Momente, wo sich dann Spieler nicht mehr zusammenreißen, oder verbal entgleisen, sag ich mal. Und je nachdem, wie grenzüberschreitend das dann ist, reagiere ich auch dementsprechend. Wenn es mir gleichgültig ist, ignoriere ich es. Ob es etwas ist, dass ich dann etwas zurück sage, und verbal ein bisschen Kontra gebe. Oder ob es wirklich etwas ist, wo ich sage, das geht nicht mehr. Da muss man sich dann auch entschuldigen, disziplinär arbeiten und es den Spielern aufzeigen.

Technologie als Unterstützung

zone14: Uns als Technologie-Startup interessiert natürlich auch deine Meinung zum VAR, also zur Videoassistenz der Schiedsrichter. Hat er das Leben der Schiedsrichter und Schiedsrichterinnen erleichtert? Wenn ja, wo gibt es noch Potenzial nach oben?

Sara Telek:  Ja, auf jeden Fall, der VAR hat den Fußball einerseits fairer gemacht, das beweisen ja auch die Statistiken. Dadurch aber halt auch herausfordernder, weil noch mal eine Komponente dazukommt, nämlich eben die technische. Ich denke, dass da vor allem die Kommunikation am Spielfeld eine wesentliche Rolle spielt. Der Schiedsrichter ist mit dem Team am Spielfeld, aber eben auch mit den Akteuren am Platz. Und im Hintergrund mit dem Videoschiedsrichter, man muss darauf achten, dass es zu keinen Missverständnissen kommt. Alles ist auch noch mal transparenter, was ich grundsätzlich sehr positiv finde.

Potenzial, Professionalisierung und die Zukunft

zone14: In unserer Kampagne richten wir den Fokus auf Frauen im Fußball, in welche Richtung bewegt sich der Frauenfußball derzeit in Österreich?

Sara Telek:  Der Frauenfußball hat sich in den letzten 10 Jahren enorm entwickelt und es hat sehr viel Verbesserungsarbeit stattgefunden. Ich glaube trotzdem und bin überzeugt, dass es noch so viel mehr Potenzial gibt. Dass man aufpassen muss, eben nicht stillzustehen oder wieder Rückschritte zu machen, dranbleibt und voranschreitet und einfach auch andere Strukturen und Professionalität schafft. Dass hier einfach ganz klar eine Entwicklung stattfindet, auch in den professionellen Bereich hinein. Dass auch finanziell her gesehen, die First Mover langfristig enorm profitieren werden und ziemlich sicher auch als Gewinner über längere Zeit dastehen. Jene, die dann erst Step by Step nachrücken, werden nur sehr schwierige Chancen haben, auch noch aufzuspringen oder das Level zu halten.

Insgesamt glaube ich, dass Österreich da schon stolz sein kann auf die Arbeit. Ich denke nur, dass man die breite Masse vielleicht noch zu wenig erreicht. Qualität entsteht auch durch Quantität und ich glaube, je mehr junge Spielerinnen auf den Fußball aufmerksam werden und einfach Spaß, Freude und Leidenschaft für den Fußball entsteht, umso mehr Potenzial gibt es dann auch für die Zukunft. Jetzt nicht nur im Bezug auf Spielerinnen, sondern einfach allgemein im Fußball. Auch als Trainerin, Schiedsrichterin, Funktionärin, auf allen Ebenen und Bereichen. Nochmal mehr Diversität und dadurch auch mehr Möglichkeiten zu schaffen.

Fokus: Frauen im Fußball 2024 - The Talk

zone14 lädt am Montag, den 4. März um 17.30 Uhr zum Höhepunkt seiner einmonatigen Kampagne ein: „Fokus: Frauen im Fußball – The Talk”. Dabei handelt es sich um eine Podiumsdiskussion mit prominenten Gästen aus der Welt des Frauenfußballs. Die Veranstaltung findet an der FH-Technikum am Höchstädtplatz 6 im 20. Bezirk statt. 

Angekündigt sind die Cheftrainerin des SK Rapid Wien, Katja Gürtler, die 74-fache ÖFB-Teamspielerin und sportliche Leiterin bei FK Austria Wien, Lisa Makas, der sportliche Leiter von LASK Linz, Walter Weiss und der sportliche Leiter von Sturm Graz, Michael Erlitz. Mit dabei sind auch die Projektleiterin der fairplay-Initiative, Nikola Staritz, die Bundesliga- und UEFA-Schiedsrichterin Sara Telek, Anna Ressmann aus dem Frauenausschuss des WFV und Jasmine Sommer von real.girls.play.SOCCER. Die Gäste werden in zwei hochinteressanten Konstellationen über alles rund um den Sport diskutieren. Moderiert wird der Abend von Sky-Reporterin Nera Palinic. 

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LIVE: Frauen im Fußball – The Talk 2024

LIVE: Frauen im Fußball – The Talk 2024

Frauen im Fußball - The Talk, März 2024
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Im Rahmen unseres Fokus: Frauen im Fußball Monat, freuen wir uns jetzt, „Frauen im Fußball- The Talk“ anzukündigen, eine spannende Podiumsdiskussion und Netzwerkveranstaltung, die am 4. März an der FH-Technikum Wien stattfinden wird. Die Veranstaltung bietet eine spannende Diskussion über die aktuellen Entwicklungen im österreichischen Frauenfußball und ermöglicht die Chance, sich mit anderen Trainer/innen, Spieler/innen und Interessierten auszutauschen.

Durch das Gespräch führt Sky-Reporterin Nera Palinic, die sich mit ihrem Fachwissen und ihrer Leidenschaft für den Fußball auszeichnet.

Es freut uns, dass wir folgende großartige Redner/innen gewinnen konnten! Unsere Gäste sind:

  • die erfahrene Bundesliga- und UEFA-Schiedsrichterin Sara Telek
  • Jasmine Sommer von Real Girls Play Soccer im Burgenland
  • vom SK Rapid Wien werden Cheftrainerin Katja Gürtler
  • Michael Erlitz, Sportlicher Leiter bei Sturm Graz Damen
  • Walter Weiss, Sportlicher Leiter bei den LASK Frauen
  • Nikola Staritz, Projektleiterin bei der fairplay-Initiative
  • Anna Ressmann, Frauenausschuss WFV & Sektionsleiterin Frauen FC Mariahilf
  • Lisa Makas, Sportliche Leitung Frauenfußball bei FK Austria Wien und 74-fache ÖFB- Teamspielerin

    Wir danken unseren offiziellen Veranstaltungspartnern, der Raiffeisen Bank International, der FH Tecknikum Wien, Neoh und Fleischerei Metzker für ihre Unterstützung, die diese Veranstaltung möglich macht! Wir freuen uns darauf, dich dort zu sehen! 👋
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Sylvia Makungu: Der Weg von den Korogocho Slums zum FC Wacker Innsbruck

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Sylvia Makungu: Der Weg von den Korogocho Slums zum FC Wacker Innsbruck

Sylvia Makungu, Stürmerin des FC Wacker Innsbruck in der österreichischen Frauenfußball-Bundesliga, macht sich nicht nur auf dem Spielfeld einen Namen, sondern auch abseits davon mit ihrem Engagement für die Verbesserung der Lebensbedingungen in ihrem Heimatort, dem Slum Korogocho in Nairobi. Von ihrer schwierigen Kindheit bis zu ihrem Aufstieg in die internationale Fußballwelt ist Makungus Lebensweg ein Zeugnis für Widerstandskraft, Hingabe und die Kraft des Sports. Neben ihren sportlichen Erfolgen nutzt sie ihre Plattform, um positive Veränderungen in ihrer Gemeinde voranzutreiben und verkörpert damit die Rolle einer Aktivistin und Sportlerin. Während sie beim FC Wacker Innsbruck und in der kenianischen Nationalmannschaft weiterhin Höchstleistungen erbringt, ist Makungus Geschichte ein inspirierendes Beispiel dafür, wie Leidenschaft und Entschlossenheit ein mächtiges Vermächtnis schaffen können. In unserem Interview mit Sylvia Makungu spricht sie über ihren bemerkenswerten Werdegang, ihre Ambitionen und ihre Mission, ihre Gemeinschaft durch Fußball zu verbessern.

Einführung zu Sylvia Makungu: Ein aufstrebender Star des Frauenfußballs

– Bitte stell dich, dein aktuelles Team und deine Position kurz vor.

– Hallo, mein Name ist Sylvia Makungu. Seit 2013, als ich 10 Jahre alt war, spiele ich für die Acakoro Football Academy. Auf dem Spielfeld spiele ich hauptsächlich im offensiven Mittelfeld, wo ich sowohl auf der rechten als auch auf der linken Seite spielen kann. 

– Gib uns einen kurzen Überblick über deinen bisherigen Werdegang, wie und wann du mit dem Fußballspielen begonnen hast.

– Ich habe 2013 mit dem Fußballspielen bei Acakoro angefangen, einem Verein in einer schwierigen Gegend, in den Slums. Es war nicht einfach, aber ich habe immer versucht, hart zu arbeiten und mich weiterzuentwickeln.

Förderung zukünftiger Fußballerinnen: Die Rolle der Acakoro Academy für Sylvias Entwicklung

– Wie hast du die Acakoro Academy in Kenia erlebt und wie hat sie dir bei deiner Entwicklung geholfen?

– Meine Zeit an der Acakoro Academy in Kenia war unglaublich bereichernd und hat mir die Motivation gegeben, schon in jungen Jahren Fußball zu spielen. Die Akademie hat mich in meiner Ausbildung unterstützt und meine fußballerischen Fähigkeiten weiterentwickelt.

Übergang zum Profifußball in Österreich beim FC Wacker Innsbruck

– Wie kam es zu der Möglichkeit, nach Österreich zu gehen und für den FC Wacker Innsbruck zu spielen?

– Die Möglichkeit, nach Österreich zu gehen und für Innsbruck zu spielen, hat sich durch meine harte Arbeit, Disziplin und unerschütterliche Entschlossenheit ergeben. Es war eine Überraschung, denn ich war mir nicht sicher, ob ich jemals für eine der großen Mannschaften in Europa spielen würde. Deswegen habe ich mich sehr über die Chance gefreut, mein Talent im Ausland unter Beweis stellen zu können.

– Was sind die großen Unterschiede zwischen dem Leben in Kenia und in Innsbruck und was sind die fußballerischen Unterschiede?

– Es gibt große Unterschiede zwischen dem Leben in Kenia und in Innsbruck, sowie im Fußball. In Kenia ist es für die Spieler schwieriger, auf sich aufmerksam zu machen, weil wir nicht viele gute Plätze haben und es immer sehr voll ist. In Innsbruck ist es einfacher, es gibt viele Plätze zum Spielen und es ist nicht so voll.

Der Kampf um Gleichberechtigung und Unterstützung im Frauenfußball

– Welche Herausforderungen siehst du heute im Frauenfußball?

– Eine der größten Herausforderungen im Frauenfußball ist meiner Meinung nach die mangelnde Unterstützung für Sportlerinnen, einschließlich des Mangels an Trainingstrikots, Stipendien und angemessener Aufmerksamkeit im Vergleich zu männlichen Spielern. Das macht es schwer, motiviert zu bleiben.

– Wie kann sich der Frauenfußball deiner Meinung nach verbessern oder entwickeln?

– Das Wachstum des Frauenfußballs könnte durch mehr Unterstützung deutlich gesteigert werden. Wenn man sieht, wie hart die Frauen arbeiten um ihre Ligen oder die Champions League gewinnen, zeigt das, dass wir viel zu bieten haben. Stipendien und mehr Unterstützung könnten mehr Mädchen dazu inspirieren, Fußball zu spielen. Wir brauchen nur mehr Unterstützung und Ermutigung.

Internationale Erfolge und Ziele für die Zukunft

– 2020 kam es zu deinem Debüt in der A-Nationalmannschaft gegeben und du bist seitdem Stammspielerin deines Landes.

– Am Anfang hatte ich Angst zu spielen, weil ich noch so jung war. Aber dann habe ich gesehen, dass ich gut spiele und wurde sogar in die kenianische Nationalmannschaft berufen. Als ich mein Potenzial erkannte und in die Nationalmannschaft berufen wurde, hat mich das motiviert, höhere Ziele zu verfolgen und härter zu arbeiten, um mein Land mit Stolz zu vertreten. Es ist eine gute Erfahrung, die mich jeden Tag hart arbeiten lässt, um weitere Berufungen für mein Land zu erhalten.

– Welche Träume hast du für deine Fußballkarriere?

– Mein Plan für meine zukünftige Fußballkarriere ist es, für die Frauenmannschaft von Manchester City zu spielen und anderen Frauen zu helfen, ihre Träume zu verwirklichen.

Die nächste Generation von Frauen im Fußball fördern

– Welchen Rat würden Sie anderen Frauen geben, die eine Fußballkarriere anstreben?

– Mein Rat an andere Frauen ist, den Fußball nicht aufzugeben. Hartes Training und eine kluge Einstellung können das Leben verändern. Fußball ist eine großartige Möglichkeit, etwas im eigenen Leben und im Leben anderer Menschen zu bewirken.

Fokus: Frauen im Fußball 2024

The Talk: Vorschau

In diesem Monat wird bei zone14 der Frauenfußball ins Rampenlicht gerückt. Unter dem Motto „Fokus: Frauen im Fußball“ veröffentlichen wir eine Reihe von Blogbeiträgen zu diesem Thema, führen Interviews mit interessanten Personen und krönen die Kampagne mit einer besonderen Veranstaltung. Am 4. März veranstalten wir in Wien „Fokus: Frauen im Fußball – Der Talk“, ein Event, das eine Podiumsdiskussion und eine Networking-Gelegenheit bietet, bei der Fachleute wie unter anderem die Cheftrainerin des SK Rapid Wien, Katja Gürtler und der Projektleiter Matias Costa, sowie Sara Telek, Anna Ressmann und Vertreterinnen von Sturm Graz und dem LASK Linz teilnehmen werden. Die Moderation des Abends wird von Sky-Reporterin Nera Palinic übernommen.

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